In dem Gleichnis von dem unfruchtbaren Feigenbaumm sehen wir, dass Gott zögert Gericht auszuführen. Es wird in dem Gleichnis gesagt: „Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn herum gegraben und Dünger gelegt habe; und wenn er etwa Frucht bringt, gut, wenn aber nicht, [so] kannst du ihn künftig abhauen“ (Lk 13,8.9).

In der Geschichte danach sehen wir, dass der Herr eine gekrümmte Frau am Tag des Sabbats heilte. Der Synagogenvorsteher wollte nicht, dass am Sabbat geheilt würde – doch der Herr ließ sich davon nicht abhalten, dieses Heilungswunder zu vollbringen. Er wollte nicht bis zum nächsten Tag warten. Er sagte: „Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan gebunden hatte, siehe, achtzehn Jahre, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats?“ (Lk 13,16).

Das Gericht kann warten, die Gnade aber wartet nicht.