2. Motivation: Die Liebe des Christus (2. Kor 5,14)

Weil Gott selbst Liebe ist und liebt, hat Er den Sohn seiner Liebe gesandt (1. Joh 4,8; Kol 1,13; Joh 3,16) – den „Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20). Es ist diese „Liebe des Christus“, die uns drängt, das Evangelium weiterzutragen.

Wir vergessen leider allzu schnell, wer wir einmal waren: Gottlose, Sünder, Feinde Gottes, kraftlos (Röm 5,5–10), moralisch tot in Vergehungen und Sünden, getrennt und fern von Gott, Söhne des Ungehorsams, Kinder des Zorns, ohne Hoffnung, ohne Gott (Eph 2,1–12). Ist es uns bewusst, dass wir den „Schrecken des Herrn“ verdient hatten, eine Ewigkeit lang? Stattdessen haben wir reine Gnade erfahren, unverdiente Liebeszuweisung.

Liebe war es, die den Sohn Gottes aus der Herrlichkeit des Himmels kommen ließ (2. Kor 8,9), um als Mensch auf eine verfluchte Erde zu kommen (1. Mose 3,17.18) zu Menschen, die Ihn weder kannten noch wollten (Joh 1,9.10). Liebe ließ Ihn über diese Erde gehen, wohltuend und heilend (Apg 10,38) und den Hass und die Ablehnung dafür erdulden (Ps 109,4.5). Liebe ließ Ihn die Leiden von Golgatha erdulden (Mt 16,21). Aus Liebe ließ Er sich bespucken, schlagen, auspeitschen, mit einer Dornenkrone krönen und an ein Kreuz nageln (Mt 26,67.68; 27,25–35). Liebe verschloss Ihm den Mund (Jes 53,7), ein Wort seiner Schöpfer-Macht zu sprechen, als sündige Menschen sich erdreisteten, Ihn zu verhöhnen und zu verspotten (Mt 26,39–44). Liebe ließ Ihn in die Gottverlassenheit gehen (Mt 26,46; Ps 22,1.2). Aus Liebe ertrug der Reine und Heilige den Zorn Gottes, um fremde Sünde und Schuld zu sühnen (1. Joh 2,2), sodass jeder der in Glaube und Buße (Apg 2,38; 4,12; 10,43; 16,31) zu Ihm kommt, frei von dieser Schuld wird (Joh 8,36). Das alles tat Er, wohl wissend, für wen Er es tat. Für dich und mich! Es ist die „Liebe des Christus“, die sich in ihrer Barmherzigkeit tief zu dem Sünder niederbeugt und ihn in Gnade reich beschenkt. Diese Liebe kennen und genießen wir, und sie drängt uns, zu solchen, wie wir einst selbst waren, zu gehen und ihnen die gute Botschaft der Liebe Christi zu bringen.

3. Motivation: Verantwortungsbewusstsein  (2. Kor 5,20; 1. Kor 9,16)

In diesem Kapitel nennt Paulus noch einen weiteren Grund, warum wir das Evangelium weitersagen: Wir haben den Auftrag und die Verantwortung, das weiterzusagen, was Er uns anvertraut hat. Wir sind an Christi statt Gesandte, um die Ungläubigen darauf hinzuweisen, dass sie sich mit Gott versöhnen lassen müssen.

In 1. Korinther 9 nennt der Apostel dieses Zeugnis sogar eine „Notwendigkeit“. So steht neben dem Bewusstsein der schrecklichen Zukunft der Ungläubigen und der Liebe, die uns antreibt, auch ein Verantwortungsbewusstsein, dem göttlichen Auftrag treu nachzukommen.