4. Motivation: Uns erwartet Lohn (Off 22,12)

Wenn wir „durch einen Preis erkauft worden sind“, gehören wir nicht mehr uns selbst (1. Kor 6,19.20). Wir gehören unserem Herrn. Er hat volles Anrecht an uns. Wenn Er uns dann Aufträge erteilt und wir diese ausführen, dann nicht, um uns selbst auf die Schulter zu klopfen. Unsere Einstellung sollte sein: „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren“ (Lk 17,10).

Und doch haben wir es nicht mit einem harten Herrn zu tun, der nur fordert und uns Pflichten aufbürdet. Für alles, was wir in Treue und aus Liebe zu Ihm hier getan haben, hält Er eine Belohnung bereit. Sie sollte nicht unsere Hauptmotivation sein, Ihm zu dienen, aber wir sollten sie auch nicht gering achten. Gerade in Verbindung mit Schmach, Anstrengung, Verzicht oder auch Verlust, dürfen wir uns durch die ausstehende Belohnung motivieren lassen, das Evangelium weiterzutragen. „Wer aber irgend sein Leben verlieren wird um meinet- und des Evangeliums willen, wird es erretten“, sagt der Herr in Markus 8,35 (vgl. auch Kap. 10,29). „Um des Evangeliums willen“ beinhaltet nicht nur, das Evangelium anzunehmen, sondern auch, es weiterzugeben. Beides wird belohnt.

Schauen wir uns einige Aspekte zum Lohn an:

  • Für jeden Verlust, den wir um des Reiches Gottes willen erleiden, werden wir einmal belohnt werden – jetzt und in der Zukunft (Lk 19,28–30; 1. Kor 3,14).
  • Der Herr ist der Belohnende. Es ist sein Lohn (Off 22,12).
  • Der Lohn ist persönlich. Jeder wird seinen eigenen Lohn empfangen (1. Kor 3,8).
  • Jeder bekommt Lohn, auch die, die vielleicht nur kurz dem Herrn gedient haben (Mt 20,1–16).
  • Der Lohn ist im Wesentlichen zukünftig und deshalb noch unsichtbar. Im Tausendjährigen Reich wird der Herr Jesus uns als Belohnung an seiner Herrschaft teilhaben lassen – das wird dann für alle sichtbar sein.
  • Selbst wenn wir „nur“ belächelt, geschmäht, gehasst und verleumdet werden, weil wir uns zu unserem Herrn bekennen, bekommen wir einmal dafür „großen Lohn“ (vgl. Lk 6, 23).
  • Es kommt nicht auf die Größe unserer Taten an, sondern auf unsere Treue (Mt 25,21.23). Was „groß“ oder „klein“ ist, bestimmt allein der Herr.
  • Auch die vermeintlich „kleinen“ Dinge, die wir gar nicht erwähnenswert finden, werden belohnt (Mt 10,42).
  • Den Lohn, den wir bekommen, haben wir letztlich nicht verdient – es ist ein Akt der souveränen Gnade Gottes (Mt 20,1–16).

Besonders wenn wir den „Schrecken des Herrn“ und die „Liebe des Christus“ anschauen, erkennen wir, was für eine „große Errettung“ wir erfahren haben. Je mehr wir uns mit dieser Errettung beschäftigen, desto mehr werden wir motiviert sein, aus Dank für Golgatha das Evangelium weiter zu tragen. Wie jemand einmal gesagt hat: „Errettet sein, schafft Rettersinn.“ Ein gutes Beispiel davon ist der besessene Gardarener in Markus 5, den der Herr von den vielen Dämonen befreite. Nachdem er so errettet wurde, bekommt dieser Mann einen Auftrag von dem Herrn: „Geh hin ... und verkündige ... wie viel der Herr an dir getan hat, und wie er sich deiner erbarmt hat.“ (V. 19). Das wollen auch wir tun: Verkünden, was der Herr an uns getan hat.