A. Der Fall des Petrus

Vorbemerkungen:
- Wir sollten Petrus nicht verurteilen; Gott hält uns den Spiegel vor.
- Die Verleugnung erfolgte am Kohlenfeuer (ein Gläubiger am falschen Platz und in
der falschen Gesellschaft).
- Wie kam Petrus dahin? 7 Etappen von Petrus' Weg bis hin zum Kohlenfeuer:

1. Etappe (Matthäus 26, 31–35) mit drei Akzenten
a) Er überhebt sich über seine Brüder (V. 33).
b) Er überfährt das Warnsignal des Herrn (V. 34).
c) Er überschätzt sich selbst (V.35).

2. Etappe (Matthäus 26,36–41)
Petrus wacht nicht, er schläft (V. 40).

3. Etappe (Matthäus 26,41)
Petrus betet nicht (V. 41). Gelebte Abhängigkeit von Ihm fehlt.

4. Etappe (Matthäus 26,51)
Petrus reagiert nicht geistlich, sondern fleischlich.

5. Etappe (Matthäus 26,58)
Petrus folgt von ferne, hat Distanz zum Herrn.

6. Etappe (Matthäus 26,58)
Petrus setzt sich freiwillig zu den Feinden des Herrn, um sich dort zu wärmen.

7. Etappe (Matthäus 26,69–75) → Tiefpunkt
a) Petrus verleugnet seinen Herrn (V. 72).
b) Petrus leugnet die Gemeinschaft mit seinen Brüdern (V. 73).
c) Petrus verleugnet äußere Merkmale, die zeigen, dass er zu Christus gehört
– „Sprache“(V. 73)

B. Die Wiederherstellung des Petrus

Sieben Schritte, die Petrus wieder in die volle Gemeinschaft mit dem Herrn führen und eine umfassende Wiederherstellung kennzeichnen:

1. Schritt (Lukas 22,31–32)
a) Den ersten Schritt tut der Herr schon, bevor Petrus Ihn verleugnet hat.
b) Der Herr kündigt die Gefahr im Voraus an.
c) Vorausschauende Hilfe durch Gebet, dass der Glaube von Petrus (an die
wiederherstellende Gnade) nicht aufhört.

2. Schritt (Lukas 22,61)
Der Herr wendet sich um und blickt Petrus an.

3. Schritt (Lukas 22,61)
a) Petrus erinnert sich an die warnenden Worte des Herrn.
b) Petrus tut Buße.
c) Petrus geht weg von dem Ort, der ihn zur Sünde verleitet hat.

4. Schritt (Markus 16,7)
Spezielle Botschaft der Gnade für Petrus.

5. Schritt (Lukas 24,34)
Persönliche Wiederherstellung zwischen dem Herrn und Petrus allein.

6. Schritt (Johannes 21,9–17)
Öffentliche Wiederherstellung am Kohlenfeuer des Herrn.

a) Anderes Kohlenfeuer als das der Welt: das Feuer Seiner Liebe, Seiner
Zuwendung, Seiner Fürsorge.

b) 3x verleugnet – 3 Fragen; 3x etwas gesagt – 3x Antwort geben

c) V. 15: „Liebst Du mich mehr als diese?“
Der Herr kommt auf das zurück, was Petrus damals öffentlich über seine
Liebe im Vergleich zu den anderen Jüngern gesagt hat (lieben – griech.
agapao).

Petrus antwortet auf die erste Frage mit einem anderen griechischen Wort
für Liebe (liebhaben – griech. phileo). Das ist schwächer als das Wort, das
der Herr benutzt.

d) V. 16: „Liebst Du mich?“
Der Herr geht dann eine Stufe weiter. Der Anspruch sinkt bei der zweiten
Frage. Der Vergleich zwischen der Liebe des Petrus und der Liebe der
anderen Jünger wird nicht mehr hergestellt. Dennoch verwendet Er das
griechische Wort „agapeo“.

Petrus antwortet wieder wie auf die erste Frage.

d) V. 17: Hast Du mich lieb?

Der Herr geht noch eine Stufe weiter: Er nimmt die Worte des
Bekenntnisses von Petrus (griech. phileo), mit dem er dem Herrn zweimal
geantwortet hat, und stellt jetzt dieses Bekenntnis in Frage.

Petrus überlässt sich der Beurteilung des Herrn. Es ist kein Selbstvertrauen mehr auf seine Liebe und die Kraft seiner Liebe zu spüren. Das ist die Haltung, die der Herr sehen will.

e) Petrus bekommt einen neuen Auftrag: Er sollte nicht nur Menschenfischer, sondern auch Hirte der ganzen Herde (Lämmer und Schafe) sein, mit allen Hirten-Tätigkeiten:

Hüten = fernhalten von Gefahren
Weiden = nähren, damit Gesundheit und Wohlbefinden da ist

7. Schritt (Johannes 21, 22)
a) Persönliche Nachfolge, persönlicher Auftrag.
b) Sein Tod wird einmal zur Verherrlichung Gottes sein (V. 19).

[Zusammengestellt von Manuel Thomas, nach einem Vortrag von Harald Werkshage]