Das Geschehen im Garten Gethsemane nötigt uns hohe Ehrfurcht und Respekt ab. Was ging dort genau vor sich? Was hat Christus dort mit dem Teufel zu tun? Oder hatte er es dort gar nicht mit ihm zu tun? Schließlich wird der Teufel in den entsprechenden Abschnitten in Matthäus, Markus oder Lukas nicht erwähnt. Nachfolgend ein paar Überlegungen dazu:

1. Christus sprach unmittelbar vor dem Garten Gethsemane von dem Sichten der Jünger durch Satan und direkt nach von der Gewalt der Finsternis (Lk 22).

2. Als Paulus dreimal flehte (was uns an das dreimalige Beten Christi im Garten Gethsemane erinnert), da war die Ursache ein Engel Satans, der ihn mit Fäusten schlug (2. Kor 12).

3. Der Teufel wird in der Schrift als derjenige genannt, der die Macht des Todes hat. Er ruft Todesfurcht hervor (Heb 2). Er liebt es, seinen Trumpf, den Tod, auszuspielen. Sollte er das nicht auch bei Christus getan haben?

4. Besonders aufschlussreich sind die Parallelen zu den drei listigen Angriffen Satans am Anfang des Dienstes des Herrn (Mt 4, Lk 4):

– Der Herr wurde dreimal von Satan versucht, dreimal betete er auch im Garten zu seinem Vater.
– In den drei Versuchungen am Ende der 40 Tage zeigte sich die List Satans, im Garten Gethsemane zeigte sich seine Macht. Die Antwort auf die List ist das Wort Gottes und die Antwort auf die Macht das Gebet.
– Am Ende der drei Versuchungen wird gesagt, dass der Teufel ihn verließ, und kurz vor Gethsemane sagte der Herr: „Der Fürst der Welt kommt“ (Joh 14,30).

Satan war im Garten Gethsemane „zugegen“. Und wirkte er nicht in der Dunkelheit jener Nacht, um Christus mit der Finsternis des Todes zu schrecken? Aber Christus redete nicht mit dem Feind. Er rang auch nicht mit dem Teufel, was manche aus Lukas 22,44 schließen wollen. Nein, er war in einem heftigen Gebetskampf und besprach alles mit seinem Vater. Aus der Hand des Vaters nahm er den Kelch an – und ging seinen Weg zum Kreuz. Ihm sei Dank dafür!