Die Stätte ist bereitet

Wir haben bereits gesehen, dass das Vaterhaus der ewige Wohnort des dreieinen Gottes ist. So ewig wie der Vater ist auch das Haus des Vaters. Doch hier spricht der Sohn davon, dass er hingehen würde, um uns dort eine Stätte zu bereiten. Was meint er damit? Viele denken dabei an Golgatha, wo er für uns das Werk der Erlösung vollbracht hat. Und es ist auch richtig, dass ohne die Erlösung im Vaterhaus keine Stätte für uns wäre. Golgatha war unbedingt notwendig, denn wie sollten wir dort wohnen in der unmittelbaren Gegenwart Gottes ohne Vergebung, ohne Frieden mit Gott, ohne Versöhnung, ohne Rechtfertigung, ohne das ewige Leben? Aber ihm sei Dank, dass er gekommen ist, dass er gelitten hat, „der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1. Pet 3,18), damit wir völlig passend wären für den Einzug ins Haus seines Vaters.

Aber wenn er hier davon spricht, dass er hingehen würde, um uns eine Stätte zu bereiten, dann ist es sein Hingehen zum Vater. Durch seine Rückkehr als Mensch in das Haus seines Vaters hat er die Stätte bereitet. Das Haus seines Vaters ist jetzt der Wohnort eines verherrlichten Jesus. Und er ist nicht hingegangen, um wieder allein mit seinem Vater zu sein, so sehr er sich auch darauf gefreut hat (vgl. Joh 14,28; Heb 12,2); nein, er ist für uns dort hingegangen, um das Vaterhaus zu einem Wohnort für die Seinen zu machen.

So gilt für ihn im höchsten Sinn: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (1. Mo 2,19). Der Vater hat seinem Sohn eine Gefährtin gegeben, die ihm entspricht, weil sie sein Leben hat. Und jetzt ist er als einziger Mensch im Vaterhaus (in diesem Sinn also noch allein) und wartet darauf, dass die Seinen, für die er auf Golgatha sein Leben gelassen hat, zu ihm kommen, um das Haus seines Vaters gemeinsam mit ihm zu bewohnen.