Frage: In 3. Mose 4,20 steht, dass das Sündopfer Sühnung bewirkt. Wie konnte das Blut von Tieren Sühnung bewirken? Und sind diese Opfer die Grundlage dafür, dass die Gläubigen des Alten Bundes in den Himmel kommen? Das kann nicht sein – aber wieso wird dann im AT von Sühnung gesprochen?

Das Blut von Böcken und Stieren kann vor Gott keine Sünde wegnehmen. Das zeigt der Hebräerbrief ganz deutlich (Heb 10,11). Gott hat in sich selbst kein Wohlgefallen an den Opfertieren (Heb 10,5.6).

Der Wert des Blutes der Opfertiere lag in ihrer vorbildlichen Bedeutung auf das Blut Christi hin. Und deshalb konnte von Sühnung und Vergebung im AT geredet werden. Es war aber nur eine limitierte Sühnung, die sich auf die Erde und auf eine konkrete Handlung bezieht.

Die Gläubigen des Alten Testament können nur in den Himmel kommen, wenn sie über ihre Sünde Buße getan haben – und Gott ihnen im Vorausblick den Wert des Blutes Christi angerechnet hat.  Und das hat mit dem Bringen eines Opfers für die Sünde nichts zu tun, so gut auch der Gehorsam war, der darin zum Ausdruck kam.

Das zeigt Römer 3,23–26: „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist; den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.“

Also: Dass Gott die Sünden, die vor dem Kreuz Christi begangen wurden, nicht bestraft, war deshalb gerecht, weil er sah, dass das Sühnmittel des Blutes Christi einmal gegeben würde. Dieses Blut Christi ist die Grundlage für die Vergebung der Sünde, für die Sühnung und für die ewige Rettung eines jeden Menschen, der Buße getan hat.