Der Ausdruck „dieser Name“ findet sich dreimal im Neuen Testament und jedesmal steht er in Verbindung mit einer wichtigen Tätigkeit im Leben des Gläubigen. Im Folgenden möchten wir uns diese drei Stellen etwas näher anschauen und dabei immer wieder Bezug nehmen auf das praktische Leben des Gläubigen.

Der Name einer Person umfasst alles, was eine Person in sich selbst ist oder – bei uns Menschen – sein sollte. Er gibt Ausdruck vom Wesen und Charakter einer Person. Doch „dieser Name“ unterscheidet sich von allen anderen. Er ist erhaben über alle anderen und dem Herzen des Gläubigen so kostbar wie kein zweiter Name. Es ist der Name des Herrn Jesus Christus. Sein Name ist ein Wohlgeruch für das Herz des Gläubigen und spornt ihn an, ganz für Ihn da zu sein.

Wenn wir zu Seinem Namen zusammenkommen (vgl. Mt 18,20), dann bedeutet das, dass wir zusammenkommen in Übereinstimmung mit allem, was Er von sich offenbart hat. Alles, was sich diesem Namen nicht geziemt, hat keinen Platz in Seiner Gegenwart. Wie viele Schwierigkeiten und Fragen würden erst gar nicht aufkommen, wären wir uns dessen mehr bewusst!

a) In diesem Namen reden (Apg 4,17)

In Apostelgeschichte 4 begegnen wir den Aposteln Petrus und Johannes, wie sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten (Apg 4,2). Dies rief Ablehnung und Hass aufseiten der Obersten, Ältesten und Schriftgelehrten hervor, denen die Verkündigung der Apostel ein Dorn im Auge war. Schließlich bedrohten sie sie ernstlich, nicht mehr in diesem Namen (oder auch aufgrund dieses Namens) zu irgendeinem Menschen zu reden (Apg 4,17). Doch was taten die Apostel? Leisteten sie diesem Befehl entmutigt Folge? Ihre Antwort ist bezeichnend: „Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr; denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden“ (Apg 4,19b.20).

Der Name Jesus war es, der ihnen Freimütigkeit gab zu reden. Ihre Verkündigung gründete sich auf diesen Namen, auf die Offenbarung Seiner Person. Sein Name war es auch, der ihnen große Gewissheit in ihrer Verkündigung verlieh. Auch wir werden in dem, was wir reden und tun, nur in dem Maß Freimütigkeit und Gewissheit haben, wie wir unsere Worte und Taten auf Seinen Namen gründen. Weder unsere eigenen Meinungen und Ansichten noch unsere Erfahrungen können uns eine vergleichbare Gewissheit geben. Allein das Wort Gottes, in dem Christus sich völlig offenbart hat, vermag uns große Gewissheit zu schenken (vgl. 1. Thes 1,5). Möchte doch auch unser Reden vermehrt auf Sein Wort gegründet sein!

Doch eine weitere Frage stellt sich uns beim Lesen dieses Kapitels, die Frage nämlich: Was reden wir? Reden wir nur über uns selbst, über das, was uns betrifft, oder sind wir beschäftigt mit Ihm? Tagtäglich begegnen wir ungläubigen Arbeitskollegen, Schulkameraden, Nachbarn usw. Was reden wir mit ihnen? Über neueste Nachrichten, Hobbys, gemeinsame Interessen usw.? Oder reden wir zu ihnen „in diesem Namen“, über die Person unseres Herrn und Heilandes? Möchte es auch uns unmöglich sein, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden, zu Seiner Verherrlichung!

b) Diesen Namen anrufen (Apg 9,21)

Als die Menschen in Damaskus hörten, dass Saulus nach seiner Bekehrung in den Synagogen Jesus predigte, gerieten sie außer sich und sprachen: „Ist dieser nicht der, der in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen?“

„Die diesen Namen anrufen“ war das Kennzeichen derjenigen, die an Jesus glaubten. Tatsächlich ist der Gläubige eng mit dem Namen Jesus verbunden und dadurch charakterisiert, dass er diesen Namen anruft – etwas, was er nicht nur einmal bei seiner Bekehrung tut, sondern was ihn sein ganzes Leben kennzeichnet. Er ist unauflöslich mit der Person Jesu verbunden – durch eine Lebensverbindung, die durch nichts und niemand getrennt werden kann. Sollte uns dies nicht auch in der Praxis immer wieder anspornen, unser ganzes Vertrauen auf Ihn zu setzen? Welch ein großes Vorrecht, diesen Namen anrufen zu können! Möchten wir vermehrt Gebrauch davon machen!

c) Gott verherrlichen in diesem Namen (1. Pet 4,16)

Nachdem Petrus im zweiten Kapitel seines ersten Briefes das heilige und königliche Priestertum vorgestellt hat (1. Pet 2,5.9), beschäftigt er sich in den folgenden Kapiteln ausführlich mit Letzterem. Dabei behandelt er den Dienst des königlichen Priesters in den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens.

Lasst uns an dieser Stelle den Unterschied zwischen dem heiligen und königlichen Priestertum ins Gedächtnis rufen. Jeder Gläubige ist der Stellung nach sowohl heiliger als auch königlicher Priester, die Ausrichtung des Dienstes ist jedoch verschieden. Während wir als heilige Priester in die Gegenwart Gottes treten, um Gott geistliche Schlachtopfer darzubringen (1. Pet 2,5), kommen wir als königliche Priester aus Seiner Gegenwart, um Seine Tugenden (oder auch Vortrefflichkeiten) in dieser Welt zu verkünden, mit einem Wort, um Ihn zu verherrlichen (1. Pet 2,9). Gerade das ist das kennzeichnende Merkmal jedes wahren Christen. Der Christ ist nach Christus benannt, weil er Christus nachfolgt und Ihn – wenn auch in Schwachheit – in dieser Welt offenbart. Mag dies auch Leiden mit sich bringen, „so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen“ (1. Pet 4,16).

Ist es nicht ein überaus großes Vorrecht, nach Ihm benannt zu sein, den Namen Seiner Verherrlichung zu tragen und Ihn in diesem Namen zu verherrlichen? Lasst uns nicht davor zurückschrecken, sondern vielmehr immer wieder gegenseitig ermuntern, Ihm in unserem Leben ähnlicher zu werden! Möge der Herr uns Gnade dazu schenken!