Von den zahlreichen Segnungen, die uns gemäß dem Wort Gottes kraft der Auferstehung Christi geworden sind, möchten wir die folgenden erwähnen:

1. Wir sind gerechtfertigt, weil der Herr auferstanden ist.

Er ist „unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden“ (Röm 4,25). Gott hat ihn für uns zur Sünde gemacht, doch nachdem er ein für alle Mal der Sünde gestorben ist, nachdem er das Werk, das ihm gegeben war, vollbracht hatte, konnte der Herr nicht vom Tod behalten werden. Der gerechte Gott konnte nicht zulassen, dass er ein Gefangener des Grabes bliebe und deshalb wurde er auferweckt aus den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters. Und solche, die an den Herrn glauben, solche, für die er starb und auferstand, werden als solche angesehen, die die gleiche Freiheit mit Christus von dem Gericht über die Sünde genießen. Wer sollte gegen die Auserwählten Gottes irgendeine Anklage erheben (Röm 8,33), da doch unsere Stellung, in die uns Gott gebracht hat, vollkommen ist?

Und mehr noch: so wie das Leben, welches wir durch Adam empfangen, sündig ist und das Urteil gegen jeden Menschen, der es besitzt, lautet: „Du wirst gewisslich sterben“, so besitzen wir in Christus heiliges Leben, und die Besitzer dieses Lebens sind gerechtfertigte Leute, verbunden mit ihm, der lebt, um nie mehr zu sterben. Gott verleiht jenen, die glauben, das neue Leben im Auferstehungszustand, denn Christus ist an unserer Stelle durch Tod und Gericht gegangen.

  • Vor dem Sündenfall hatte der Mensch unschuldiges Leben.
  • Nach dem Sündenfall hatte der Mensch sündiges Leben.
  • In Christus haben die, die glauben, heiliges Leben.

2. Unsere Sicherheit gründet sich auf die Kraft der Auferstehung Christi.

Hier finden wir eine unbewegliche Grundlage für den Glauben, eine göttliche Sicherheit. Ihr Maßstab ist nichts weniger als „die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, in der er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte“ (Eph 1,19.20). Gott gebrauchte seine göttliche Energie, um seinen Sohn aus dem Grab aufzuerwecken, und denselben Charakter der Kraft benutzt er, um uns, die wir tot waren in Sünden, Auferstehungsleben zu geben. Und nun ist der sichere Platz, den Christus in Auferstehung hat, der Platz, den auch sein Volk geistlicherweise vor Gott einnimmt; und das Leben Christi in der Höhe ist ihr Leben, obwohl sie noch in sterblichen Leibern sind. Eine Illustration von Christus und seinem Volk, die ein und denselben Auferstehungsplatz vor Gott haben, ist unter anderem die alte Anordnung Gottes an Israel. Wenn die Ernte reif war, webte Israel eine Erstlingsgarbe vor dem Herrn, und nachdem sie ihm eine Kostprobe dessen dargebracht hatten, was jetzt eingesammelt werden sollte, ernteten sie ihre Felder und sammelten ihr Getreide ein. Die Garbe war Teil der Ernte. Dieselbe lebendig machende Kraft, die aus den bloßen Körnern die Kornähren in der Webegarbe hervorbrachte, brachte auch die Kornähren in allen anderen Garben der Ernte hervor. Christus ist die Erstlingsfrucht. Er hat sich selbst Gott dargebracht, der Erstgeborene aus den Toten. Er ist unser, und was er vor Gott ist, das ist auch sein mit ihm verbundenes Volk. Wir sind mit Christus auf erweckt (Kol 3,1).

3. Wir sind mit Christus einsgemacht, nicht in seiner Menschwerdung, sondern mit ihm als dem Auferstandenen.

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). Der Herr ist aus dem Grab auferstanden und hat viel Frucht gebracht, nämlich sein Volk für Gott. Es gab keine Einheit des Menschen mit Christus, bis Christus für den Menschen gestorben war. Wäre er, ohne zu sterben, in die Herrlichkeit zurückgekehrt, dann wäre er in der Heiligkeit seiner Menschheit einsam geblieben. Wir wären sündig geblieben, denn unsere gefallene Menschheit konnte nicht mit seiner sündlosen Menschheit verbunden werden. Doch sein Tod für uns hat unsere Sünden von uns und uns von dem Gericht über dieselben entfernt; er hat uns aus unserer alten Stellung als Schuldige vor Gott herausgenommen und aus allen Konsequenzen, die mit dieser Stellung verbunden sind. Nur durch das neue Leben und den Heiligen Geist gibt es Einheit mit ihm.

Schon von den ersten Tagen an schattete Gott die Wahrheit von Tod, Auferstehung und Leben vor. Als Gott den ersten Menschen in das irdische Paradies setzte und es für ihn keine Hilfe in der Schöpfung gab, über die er als Haupt gesetzt war, ließ der Herr einen tiefen Schlaf auf Adam fallen, und während er schlief, entnahm er ihm das, woraus die Frau gebildet wurde, so dass Adam, als er sie sah, sagte: „Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch“ (1. Mo 2,21–23). Der Herrn ging durch den tiefen Schlaf des Todes, um uns in das Leben zu bringen. Leben entspringt für uns seinem Tod. Wir sind mit ihm auferweckt. „Wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen“ (Eph 5,30). Wir sind mit ihm einsgemacht, und „dieses Geheimnis ist groß“ (Eph 5,32).