„Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe“, sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern (Joh 14,12).

Wenn er von größeren Werken spricht, dann ist klar, dass das größte aller Werke, das am Kreuz geschah, ausgenommen ist. Dahin konnte ihm niemand folgen (Joh 13,36).

Es ist auch selbstverständlich, dass zwar die Werke der Jünger größer waren als die des Herrn, aber keineswegs die Jünger selbst dadurch größer wurden als er. Sie taten die Werke ja in seinem Namen. Und was ist größer: große Werke zu tun oder andere, die in sich selbst völlig kraftlos sind, zu befähigen, große Werke zu tun? Der Herr Jesus konnte nicht nur Macht ausüben, er konnte auch Macht verleihen. Und darin steht er weit über ihnen. Letztlich sind die größeren Werke der Jünger nichts anderes als eine Demonstration der Macht dessen, in dessen Namen die Werke geschahen.

Und wenn wir die 3000 bekehrten Seelen bei der ersten Predigt des Petrus mit der Ernte vergleichen, die der Herr selbst während seines Lebens auf der Erde eingefahren hat (wobei wir die 500 Brüder nicht vergessen wollen; vgl. 1. Kor 15,6), dann war das wirklich ein größeres Werk. Aber wir dürfen davon ausgehen, dass viele der 3000 bereits durch das Leben und Sterben des Herrn Jesus erweckt und angezogen waren. Wie sonst ist die Anwesenheit der leiblichen Brüder des Herrn unter den 120 im Obersaal zu erklären?

Die „größeren Werke“ der Jünger hindern uns nicht daran, an seiner unerreichbaren moralischen Größe festzuhalten, die sich zudem noch in der Tatsache manifestiert, dass es ihm als dem ewigen Sohn Gottes gefallen hat, sich in allem seinem Vater unterzuordnen und als abhängiger Knecht die Werke zu tun, die er seinen Vater tun sah. „Der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke“ (Joh 5,19; 14,10).