Während in Hebräer 1 die Herrlichkeit des Sohnes Gottes vor uns steht, geht es in Kapitel 2 um die Herrlichkeit des Sohnes des Menschen. Beide Seiten der Herrlichkeit des Herrn Jesus sind untrennbar mit seiner Person verbunden. Tasten wir eine von beiden, seine vollkommene Gottheit oder seine vollkommene Menschheit, an, dann zerstören wir die Schönheit seiner erhabenen Person.
Hebräer 2,5–18 beantwortet besonders die Frage, warum der Sohn Gottes auch Sohn des Menschen werden musste. Im Ganzen können wir in diesem Abschnitt sieben Gründe für diese Erniedrigung ausfindig machen, die wir kurz aufzählen wollen:
- Es war am Anfang der Schöpfung die Absicht Gottes, alle Dinge der Herrschaft des Menschen zu unterstellen (vgl. 1. Mo 1,28). Diesen Plan wird Gott in dem Menschen Christus erfüllen (Heb 2,5–9).
- Gott wollte „viele Söhne zur Herrlichkeit“ bringen. Doch die dafür vorgesehenen Menschen konnten die Herrlichkeit Gottes nicht erreichen. Also musste sich einer ihrer Sache annehmen: der Mensch Christus Jesus (Heb 2,10).
- Durch die Leiden, die mit diesem Werk des Herrn Jesus verbunden waren, sollte er als der Urheber der Errettung vollkommen gemacht werden (Heb 2,10).
- Christus musste Mensch werden, damit er sterben konnte. Durch seinen Tod sollte der zunichtegemacht werden, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel (Heb 2,14).
- Der Sieg über den Teufel durch den Tod Christi sollte Menschen aus der Knechtschaft Satans befreien, die er mithilfe der Todesfurcht ausübt (Heb 2,15).
- Das Sündenproblem, das zwischen Gott und denen stand, die er zur Herrlichkeit bringen wollte, musste gottgemäß geklärt werden. Christus musste daher die Sühnung für die Sünden werden (Heb 2,17).
- Durch sein Leben als Mensch auf der Erde sollte Christus befähigt werden, sein Volk auf der Reise bis zum Ziel als barmherziger und mitfühlender Hoherpriester zu unterstützen (Heb 2,18).
Gewaltige Ergebnisse seiner Menschwerdung:
- Gott ist verherrlicht, sein Ratschluss kommt zustande.
- Der Herr Jesus ist verherrlicht, durch Leiden ist er vollkommen gemacht.
- Wir sind verherrlicht, als seine Brüder werden wir sein Herrlichkeit mit ihm teilen.