Wie leicht geschieht es, dass wir Christen uns gegenseitig Hochmut und Neid in die Schuhe schieben. Hochmut attestieren wir denen, die im Dienst für den Herrn besonders aktiv sind, und Neid denen, die uns korrigieren:

  • Der weniger aktive Bruder kommt nicht gut damit zurecht, dass ein anderer Bruder ein brauchbareres Werkzeug in der Hand des Herrn ist. Und, siehe da, er behauptet, dass er der andere von Hochmut geleitet wird. Damit will er den Bruder (oder die Schwester) auf sein eigenes Niveau herabziehen. Eine erbärmliche Sache!
  • Der aktivere Bruder wird von dem weniger aktiven korrigiert und kommt damit nicht zu recht. Und, siehe da, er hat eine gute Ausrede zur Hand, um das Wort der Ermahnung nicht an sich heranzulassen: „Der andere sagt das nur, weil er neidisch auf meine Gabe ist.“ Das tut in den Ohren weh – ist aber keineswegs an den Haaren oder Ohren herbeigezogen.

Hochmut und Neid sollten wir uns wahrlich nicht so schnell vorwerfen. Vielleicht geschieht der Dienst doch aus einem brennenden Herzen heraus und vielleicht ist die Korrektur doch von einer echten geistlichen Sorge motiviert. Lasst uns das Gute anerkennen (Philemon 6).