Wir sollten in den Tagen der Schwachheit und des Niedergangs nicht nach Wundern des Anfangs Ausschau halten, sondern uns vielmehr in unserer Schwachheit an Gottes Wort klammern.

Das lehrt uns schon die Geschichte Israels. Wie lesen wir in Büchern, die nach dem Exil geschrieben wurden? Im Buch Haggai ist zu lesen (Hag 2,4.5): „Denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen. Das Wort, das ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zogt, und mein Geist bestehen in eurer Mitte: Fürchtet euch nicht.“ Sie hatten das Wort, das Gott mit ihnen in Ägypten eingegangen war, und den Geist – aber sie hatten durchaus nicht mehr die Wunderwirkungen, die Gott in Ägypten gewirkt hatte! In den nachexilistischen Büchern Esra, Nehemia, Esther, Haggai, Sacharja und Maleachi wird tatsächlich nicht von Wundern gesprochen, während es diese am Anfang der Geschichte Israels zuhauf gab.

In Sacharja ist zu lesen: „Dies ist das Wort des Herrn an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen“ (Sach 4,6). Es geht in den Tagen der „kleinen Dinge“ nicht um große äußere Erweisungen der Macht, aber die Glaubenden dürfen der Wirksamkeit des Geistes vertrauen.

Und so ist es heute auch, in unserer Zeit. Die Versammlung in Philadelphia hat nur eine kleine Kraft (Off 3), das Beeindruckende der Anfangszeit fehlt. Aber sie hält fest am Wort Gottes und verleugnet den Namen des Herrn Jesus nicht. Und gerade so wollen wir es auch machen.

Wir schauen nicht aus nach Wundergaben des Anfangs, die Menschen „verwaltet“ haben. Und wir schauen auch nicht aus, dass Gott so sichtbar eingreift, wie er das am Anfang der Christenheit getan hatte, als sich die Stätte bewegte, nachdem die ersten Christen gebetet hatten oder als Petrus von einem Engel aus dem Gefängnis befreit wurde (Apg 4 und 12) …

Natürlich: Gott wirkt immer noch. Aber es geschieht, mit „Rücksicht“ auf seinen heiligen Namen, normalerweise nicht mehr in dieser Weise öffentlich. Das sollten wir in den letzten Tagen demütig akzeptieren – und uns aber umso mehr durch Treue dem Wort Gottes gegenüber auszeichnen.