Die, die in Christus Jesus sind, haben eine neue Kraft in sich. Nicht nur neues Leben in Christus und eine neue Stellung vor Gott, sondern eine neue Kraft in sich – den Geist Gottes. Das Gesetz ist nicht länger ihr Herrscher, sondern sie sind durch den Geist befähigt, die Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen und Gott zu leben.

Wir wollen zunächst betrachten, wie Gott die Menschheit in zwei große Familien einteilt, wenn er uns über seinen Geist belehrt. Wir können nicht in beiden Familien sein, doch in einer von beiden befinden wir uns alle. Es gibt keinen Zwischenbereich, denn die Geburt bestimmt die Zugehörigkeit zu einer von beiden. Zuerst kommt das Natürliche; in diese Familie wurden wir alle geboren als wir auf die Welt kamen. Danach kommt das Geistliche; in diese Familie wurden wir durch Gnade bei unserer Neugeburt gebracht.

Die zwei großen Familien

Fleisch:

  • Ursprung: „Was aus dem Fleisch geboren ist …“ (Joh 3,6).

  • Natur: „… ist Fleisch“ (Joh 3,6); „nach dem Fleisch“ (Röm 8,5).

  • Stellung: „im Fleisch“ (Röm 8,9).

  • Neigung: „sinnen auf das, was des Fleisches ist“ (Röm 8,5).

  • Ergebnis: „Tod“ (Röm 8,6).

Geist:

  • Urspung: „Was aus dem Geist geboren ist …“ (Joh 3,6).

  • Natur: „… ist Geist“ (Joh 3,6); „nach dem Geist“ (Röm 8,5).

  • Stellung: „im Geist“ (Röm 8,9).

  • Neigung: „das, was des Geistes ist“ (Röm 8,5).

  • Ergebnis: „Leben und Frieden“ (Röm 8,6).

Außerdem wollen wir beachten, was Gott über das Fleisch sagt, wie kraftlos es ist, seinen Willen zu tun, ein Wort der Warnung, das wir in Zeiten religiöser Ruhmsucht nicht überhören sollten. Ein Wort, das gleichermaßen auf den Sünder in seiner gefallenen Natur wie auf den Gläubigen bezüglich seiner gefallenen Natur anwendbar ist.

  1. „Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott;

  2. Denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan;

  3. Denn sie vermag es auch nicht.

  4. Die aber, die im Fleisch sind, vermögen Gott nicht zu gefallen“ (Röm 8,7–8).

Aus dem Geist geboren

Wenn ein Mensch an Christus glaubt, hat er ewiges Leben und ist aus dem Geist geboren. Das ist sein Geburtstag aus göttlicher Sicht. So tritt er in die Familie des Volkes Gottes ein. Und so wie er durch den Geist Leben empfängt, so ist auch der Geist die Kraft, dieses Leben, das er in Christus und von Christus empfangen hat, auszuleben. Dabei nützt das Fleisch nichts (Joh 6,63), denn das Fleisch hat in sich selbst keine Kraft für ein gottgemäßes Leben und keine Stärke, Gott zu dienen oder zu genießen. Im Gegenteil: es ist Gott entgegen; und in dem Gläubigen gelüstet das Fleisch gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch (Gal 5,17).

Kinder Gottes sind aus Gott geboren; sie empfangen das göttliche Leben weder durch natürliche Abstammung, noch durch ihren eigenen Willen, noch durch den Willen anderer (Joh 1,13). Was aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde (1. Joh 3,9), es ist heilig und aus Gott. Da der Gläubige aber noch eine sündige Natur hat, kann er sündigen (1. Joh 1,10), denn obwohl er das heilige Leben in Christus besitzt, ist die Sünde noch in ihm (1. Joh 1,8). Er sollte jedoch nicht sündigen (1. Joh 2,1), und der Heilige Geist hält, in dem er zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes hinführt, die Aktivitäten der sündigen Natur zurück und bewahrt den Gläubigen davor zu sündigen. Der Gläubige ist ein komplexes Wesen. Zwei Kräfte wirken in ihm, die des Geistes Gottes und die seiner alten Natur.