Während einer Christenverfolgung in Nordafrika musste ein Mann namens Frederick Nolan vor seinen Feinden fliehen.

Von seinen Verfolgern über Berg und Tal gehetzt, entdeckte er plötzlich einen schmalen Spalt im Felsen. Er zwängte sich hindurch und verbarg sich schließlich völlig erschöpft in der dahinterliegenden Höhle. Doch es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis seine grausamen Verfolger ihn aufspüren würden.

Am Ende seiner Kraft und den Tod vor Augen kauerte er in der Höhle hinter dem Felsspalt und wartete mit klopfendem Herzen. Eine Viertelstunde verging, eine halbe. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Unterdessen webte eine Spinne ein prächtiges Netz quer vor den Felsspalt. Nolan staunte, wie effektiv und schnell das kleine Tier arbeitete!

Die Verfolger kamen heran. Nolan hörte ihre Stimmen. „Schaut, dort ist ein Felsspalt!“, rief der eine und kam näher. „Bestimmt hat er sich dort versteckt! Schaut nach!“ – „Unmöglich“, widersprach ein anderer. „Siehst du nicht das riesige Spinnennetz vor dem Eingang? Er kann dort nicht sein. Niemand könnte hier eindringen, ohne das Netz zu zerstören!“

Die Verfolger zogen weiter. Nolan wartete noch eine Weile und lauschte, doch sie kamen nicht zurück. Er war gerettet! Nolan kletterte mit zitternden Knien aus seinem Versteck.

Später sagte er: „Wo Gott ist, wird ein Spinnennetz zu einer Mauer; und wo Gott nicht ist, wird eine Mauer zu einem Spinnennetz.“

[In Anlehnung an einen Artikel von Marc Wheeler]