Die Regierung unseres Vaters

„Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleische zu Erziehern und scheuten sie; sollen wir nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwürfig sein und leben?“ (Heb 12,9). Gott bringt seine Kinder oft durch Prüfungen des Lebens zu einem unterwürfigen Sinn. Die Welt ist die Schule für die Kinder Gottes. Das Leben ist die Zeit, in der man viele eigenartige Dinge erlebt, deren Sinn erst die Ewigkeit offenbar machen wird. Die Prüfungen sind von vollkommener Weisheit abgemessen, und ihr endgültiges Ziel kennen wir, auch wenn der gegenwärtige Schmerz ein Geheimnis ist. Die Züchtigungen unseres Vaters sind zu unserem Nutzen, „damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden“ (Heb 12,10). Gott erklärt uns nicht immer die Gründe für sein regierungsmäßiges Handeln mit uns, aber er hat uns sein ganzes Herz offenbart, und daher ist es unser Vorreicht, durch Glauben zu wandeln.

Wer in der Schule der Bedrängnis unterrichtet ist, zeichnet sich durch einen zerbrochenen Geist, eine demütige Gesinnung und außerdem durch Vertrauen auf Gott aus. „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; hernach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind“ (Heb 12,11). Der geübte Geist und die friedsamen Früchte sind Anzeichen für das gute und vollkommene Werk Gottes in der Seele.

Am Schluss dieses Kapitels wollen wir uns daran erinnern, dass der Tag nahe ist, an dem die Fürsorge unseres himmlischen Vaters für seine schwachen und bedürftigen Kinder und die Regierung seiner Hand für seine zu oft unwissenden und eigenwilligen Kinder nicht mehr nötig sein werden. Die Lektionen des Lebens werden bald gelernt sein. Die Schulzeit wird vorbei sein. Die Umstände dieser Erde, wo wir Mangel leiden und wo wir gedemütigt und geprüft werden, werden eingetauscht werden gegen den Frieden und die Freude des Hauses des Vaters. Dann wird uns nichts Gutes mangeln, und keinem wird es an der Gnade mangeln, dieses Gute zu genießen. Denn werden wir die Liebe des Vaters in ihrer ganzen Fülle erkennen und seine Gegenwart als der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus beständig genießen. Und dann werden wir in einer tieferen Weise, als wir es je auf der Erde gelernt haben, die wunderbaren Worte Jesu verstehen: „Du hast sie geliebt, gleichwie du mich geliebt hast.“