Sara ist ein Vorbild für Frauen, da sie ihren Mann Abraham Herr nannte und ihm gehorsam war (1. Pet 3,6). Der Apostel Petrus sagt nicht, dass Frauen ihren Männer generell als Herren ansprechen sollen und auch nicht, dass Frauen reine Befehlsempfänger sind – aber er macht klar, dass Sara die untergeordnete Stellung einer Frau verstanden und gelebt hatte.

Es ist bemerkenswert zu sehen, wann das Alte Testament davon berichtet, dass Sara Abraham Herr nannte. Wir finden diese Stelle in 1. Mose 18,12. Sara lauschte an der Tür, um die  Unterhaltung Abrahams mit drei ganz besonderen Gäste zu verfolgen. Als sie vernahm, dass sie schwanger werden sollte, obwohl sie keine Menstruation mehr hatte, lachte sie im Innern und sprach auch davon, dass ihr Herr doch zu alt sei.

Saras Verhalten war in dieser Situation sicher nicht mustergültig: Sie horchte an der Tür und in ihrem Herzen regierten ungläubigen Überlegungen. Aber eins war positiv: Ihre zu sich selbst gesprochenen Worte machten klar, dass sie die Autorität eines Abrahams anerkannte, denn sie nannte ihn Herr.

Und hier sehen wir die Weise der Gnade Gottes: Inmitten menschlichen Versagens sieht Gott das Gute und hebt genau das hervor. Gott hat offenbar Freude daran, das Positive bei seinen Kindern herauszustellen. Dementsprechend werden auch die Fehler der Gläubigen des AT im NT nicht erwähnt (mit einer Ausnahme: Elia Römer 11,2). 

Wir, die wir Nachahmer Gottes sein sollen, machen es leider oft umgekehrt. Inmitten des Guten sehen wir das Böse und streichen exakt das heraus.