52. Dagon fällt zu Boden (1. Sam 5,1–5)

Zur Zeit Samuels, der auf besondere Weise geboren und berufen wurde (1. Sam 1 und 3), geschahen diverse Wunder. – Die Philister stahlen die Bundeslade. Einige Zeit vorher starben in Gaza in dem dortigen Götzentempel Tausende Philister durch einen blinden Hebräer. Jetzt war die Zeit gekommen, ihre Überlegenheit über die Israeliten in einem Dagon-Götzentempel in Asdod zu zeigen. Dagon („Fischgott“) war die Hauptgottheit der Philister. Es war ein Götze mit menschlichem Kopf und Händen und einem Fischrumpf – Fisch war wichtig für den Wohlstand der Philister. Dieser Götze fiel vor die Bundeslade. Am nächsten Tag fiel er wieder vor die Bundeslade, dieses Mal wurden Kopf und Hände des Bildes abgetrennt. Das rief nur Aberglaube und nicht jedoch die Furcht vor Gott hervor (1. Sam 5,5).

53. Die Beulen bei den Philistern (1. Sam 5,6–12)

Die Philister beugten sich noch nicht vor dem wahren Gott, obwohl ihr Götze zerschlagen am Boden lag. So muss Gott Beulen senden. Es ist wahrscheinlich, dass es sich um blutende Beulen im Afterbereich handelt – eine besondere Demütigung. Die Asdoditer fragten die fünf Philisterfürsten, was sie tun sollten. Auf ihr Geheiß kam die Lade nach Gat. Auch dort lastete die Hand Gottes schwer auf den Einwohnern, die mit Beulen geschlagen wurden. Dabei wird noch eine Steigerung erwähnt: Es waren hier alle betroffen, vom Kleinsten bis zum Größten. Die Lade kam nach Ekron. Jetzt heißt es, dass die Hand Gottes sehr schwer auf ihnen lastete, auch werden Tote erwähnt, die aufgrund Gottes Eingreifen starben.

54. Plagen in Beth-Semes (1. Sam 6,19–21)

Die Philister sandten die Lade mit zwei säugenden Kühen in die Levitenstadt Beth-Semes. Die Kühe kehrten nicht zu ihren Lämmern zurück, sondern gingen schnurstracks nach Beth-Semes. Die Leute von Beth-Semes waren voller Freude und feierten ein Fest. Ob sie im Überschwang wohl in die Bundeslade gesehen haben? Oder wollten sie vielleicht nachsehen, ob die Philister etwas aus der Bundeslade entwendet haben? Gott schlug unter ihnen 70 Mann.

55. Die Hexe in Endor (1. Samuel 28)

Saul war in großer Not. Die Philister bedrängten ihn. Und vor allem: Gott war sein Feind geworden. Er antwortete nicht mehr auf Sauls Gebete. Menschen konnten ihm nicht helfen, Gott wollte ihm nicht helfen. Und was macht Saul? Er wendet sich an den Teufel – und geht zu einer Wahrsagerin. Sie soll Samuel, den Propheten, im Totenreich befragen. Die Wahrsagerin, die normalerweise mit Dämonen kommunizierte, war ganz überrascht, als wirklich jemand aus dem Scheol heraufsteigt. Sie flüsterte nun nicht, um die Stimme eines Toten zu imitieren (Jes 8,19; 29,4), sondern die Stimme Samules ertönt! Ein Wunder Gottes! Samuel prophezeit dem desolaten Saul den baldigen Tod, was auch eintrifft.