Unser Herr hat sowohl die vollkommene Macht als auch die vollkommene Liebe, uns in jeder Schwierigkeit zu helfen. Leider zweifeln wir oft entweder an dem einen oder an dem anderen. Wir sagen entweder mit dem Aussätzigen in Markus 1,40: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen“, oder mit dem Vater des besessenen Kindes in Markus 9,22: „Wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“

Oft beschränken wir dann den Herrn Jesus auf das, was wir uns vorstellen können oder bisher erlebt haben. Mit Aussätzigen wollte niemand etwas zu tun haben. Liebe und Zuwendung gehörten daher nicht zum Erfahrungsschatz des Aussätzigen. Warum sollte dieser Jesus ihm helfen wollen? Das besessene Kind stand seit Jahren unter dämonischer Macht und selbst die Jünger hatten ihm nicht helfen können. Warum sollte es bei ihrem Meister anders sein?

Beiden begegnet der Herr ihrem Zustand entsprechend. Auf eine ähnliche Bitte wie die des Aussätzigen hatte der König Israels damals geantwortet: „Bin ich Gott ...?“ (2. Kön 5,7). Nur Gott konnte den Aussatz heilen. Der Aussätzige zweifelte also offenbar nicht an der Gottheit und Macht des Herrn Jesus, wohl aber an seiner Liebe. Ihm streckt er zuerst die Hand der Liebe entgegen und rührt ihn an. Müssen nicht in diesem Moment alle Zweifel an der Liebe des Herrn Jesus aus dem Herzen dieses Mannes gewichen sein? Dann folgten die Worte der Macht: „Ich will, sei gereinigt.“

Der Unglaube des Vaters in Markus 9 bezog sich vor allem auf die Macht des Herrn Jesus. Deshalb benutzt der Herr zunächst seine Macht, indem er den Geist „bedroht“ und ihm gebietet. Diesem göttlich mächtigen Gebot konnte sich der Dämon nicht widersetzen. Erst dann zeigt der Heiland seine ganze Liebe dem armen Kind gegenüber, als er es bei der Hand nimmt und aufrichtet.

Glaubst du, dass die Macht des allmächtigen Sohnes Gottes oder die unendliche Liebe deines Heilands, der für dich alles gegeben hat, nicht ausreichen, um dich aus deiner Not zu erretten? Er liebt auch dort noch, wo keiner mehr liebt. Und er kann Dinge bewirken, an denen selbst die Fähigsten bisher verzweifelt sind. Geh mit deiner Not zu ihm!