„So sind wir nun Gesandte für Christus“ 2. Korinther 5, 20
 
Man erzählt von mährischen Brüdern, die als Missionare auf die westindischen Inseln gingen, um den eingeborenen Sklaven das Evangelium zu predigen, als es dort noch Sklaverei gab. Das wurde ihnen aber nur unter der Bedingung erlaubt, daß sie selbst Sklaven würden -- und so geschah es. Sie unterwarfen sich freiwillig der Sklaverei, um die Seelen der Sklaven für Christus zu gewinnen.
 
Man berichtet von anderen, die sich freiwillig in ein Hospital für Aussätzige begaben, um die Seelen der darin Leidenden für Christus zu retten, obwohl sie wußten, daß man sie nie wieder hinauslassen oder ihnen erlauben würde, zur menschlichen Gesellschaft zurückzukehren.
 
Ich habe von einem Mann gelesen, der, durch Christi Liebe getrieben, in die Gefangenschaft und Verbannung ging, um seine Glaubensbrüder mit der Botschaft Gottes zu trösten.
 
Brüder, wir haben noch nicht solche Hingabe bewiesen. Zuweilen sind wir einen oder zwei Tage voller Eifer, und dann werden wir kalt und gleichgültig; wir wachen wohl hier und da auf, aber dann schlafen wir wieder ein. Heute scheint es, als ob wir die Welt in Flammen setzen wollten, und morgen sind unsere eigenen Lampen am Verlöschen. Oh, daß wir einen Funken der Liebe Christi in unseren Herzen hätten! Oh, daß die Liebesflammen Golgathas einen göttlichen Eifer in uns entfachen wollten für den Herrn, der sein Leben für uns dahingab!