„Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesum bewachten das Erdbeben sahen und das was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!“ (Mt 27,50–54).

Ohne an dieser Stelle zu versuchen, die Bedeutung und den Charakter dieser wunderbaren Szene zu untersuchen, ist es unser Wunsch, einfach auf das dreifache Zeugnis hinzuweisen, das hier in Bezug auf Christus und sein Werk gegeben wird.

In dem Moment, als er mit lauter Stimme schrie und den Geist aufgab, zerriss der Vorhang des Tempels in zwei Stücke, von oben bis unten. Das war göttliches Handeln, Gott selbst griff ein, und die Bedeutung hiervon finden wir in Hebräer 9 und 10. Es bezeugte, dass Gott jetzt frei war, sowohl in Gerechtigkeit als auch in Gnade, auf der Grundlage dessen, was am Kreuz vollbracht worden war, dem Sünder nachzugehen, und dass der Sünder ebenso frei war, aufgrund des empfangenen Zeugnisses über das vollbrachte Werk, in das Allerheiligste zu gehen, in die unmittelbare Gegenwart Gottes. Das Zerreißen des Vorhangs war Gottes eigenes Zeugnis über die Wirksamkeit des Blutes Christi.

Außerdem lesen wir, dass sich die Gräber auftaten, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und kamen nach seiner Auferstehung aus den Gräbern. Drei Tage vergingen also zwischen dem Zerreißen des Vorhangs und der Auferstehung der Heiligen, aber der Heilige Geist hat beides miteinander verbunden, weil beides das Ergebnis des Todes Christi ist. Wenn das Zerreißen des Vorhangs von der Wirksamkeit seines kostbaren Blutes spricht, dann redet die Auferweckung der Heiligen nicht weniger deutlich von ihm, der die Auferstehung und das Leben ist, und es war daher ein Zeugnis der Kraft des Lebens in ihm, dem Auferstandenen aus den Toten (vgl. Joh 11,25; 2. Kor 5).

Schließlich erschraken der Hauptmann und die bei ihm waren, überzeugt von dem, was sie gesehen hatten, und sagten: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!“ Das war ein Zeugnis, ob bewusst oder unbewusst, von der Wahrheit über seine Person.

Wenn Christus also allein gelassen war und niemand für ihn seine Stimme erhob vor seinen Verfolgern, wenn er von Gott verlassen war, was nötig war, weil er zur Sünde gemacht war, dann trat Gott doch, sobald sein gewaltiges Werk vollbracht war, auf den Plan und bewirkt ein herrliches dreifaches Zeugnis von der Wirksamkeit der Sühnung, von der Kraft seiner Auferstehung und von der Tatsache, dass der, der an jenem schmachvollen Kreuzesstamm gestorben war, kein Geringerer als der Sohn Gottes war.