Abraham lebte zur Zeit des Alten Testaments und hatte einen Neffen namens Lot. Lot und seine Familie wohnten in Sodom, einer Stadt, die in der Bibel als unglaublich böse und sündig beschrieben wird. Deshalb hatte Gott Abraham mitgeteilt, dass er Sodom und eine ähnlich sündige Stadt namens Gomorra vernichten wollte. Das jagte Abraham einen großen Schreck ein! Wenn Sodom zerstört würde, kämen auch sein Neffe und dessen Familie um!

In seiner tiefen Angst um Lot und seine Familie beginnt Abraham nun mit Gott zu „verhandeln“.

„Wenn 50 Gerechte in Sodom wohnen, wirst du die Stadt dann trotzdem vernichten?“, fragt Abraham. „Nein, um 50 gerechter Leute willen werde ich die Stadt nicht vernichten“, verspricht Gott. „Und bei 45?“ „Auch nicht.“ „Bei 40?“ „Nein.“

Gott zeigt große Geduld mit Abraham und lässt sich von ihm auf 10 Leute „herunterhandeln“. Wahrscheinlich wäre Gott sogar bis auf eine Person runter gegangen, denn in Jeremia 5,1 kann man lesen: „Durchstreift die Gassen Jerusalems, und seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht – so will ich ihr vergeben.“ Doch Abraham gibt sich mit 10 Leuten zufrieden und schweigt. Warum? Vielleicht rechnete er damit, dass die Familie Lots allesamt Gerechte waren (Lot und seine Frau, zwei ledige Töchter, seine verheirateten Töchter mit Schwiegersöhnen und seine Söhne – das wären mindestens zehn Personen; vgl. 1. Mo 19,12). Jetzt ist es an Gott zu handeln. Er zählt die Gerechten in der Stadt. Sein Resultat: leider gibt es keine 10 Gerechten, sondern nur Lot als einzelnen. Deshalb kommt Gottes Gericht über Sodom und Gomorra, die Städte werden zerstört. Obwohl sich das furchtbar anhört, bleibt Gott gerecht: er rettet Lot, den einzigen Gerechten, vor dem Tod.

Auch heute ist Gott noch geduldig. Jesus Christus hat bei seiner Himmelfahrt gesagt, dass er bald wiederkommen wird, um die zu sich zu holen, die an ihn glauben. Für alle anderen, die nicht geglaubt haben, werden dann schlimme Zeiten anbrechen! Die Himmelfahrt war vor knapp 2000 Jahren, seitdem wartet Gott noch darauf, dass Leute ihre Sünden bekennen und sich somit retten lassen. 2000 Jahre – kennst du sonst jemand, der so geduldig ist?

Lass Gott nicht länger warten! Er wartet auf dich.