„Indem ihr wisst, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken“ (1. Pet 1,18–19).

Das Wort, das hier mit „ohne Fehl“ wiedergegeben wurde, kommt sieben oder acht Mal im Neuen Testament vor. Zweimal wird es von unserem geliebten Herrn und Heiland gesagt – in dem obigen Vers und in Hebräer 9,14, wo es mit „ohne Flecken“ übersetzt ist. Als das Lamm Gottes war er ohne Fehl, das Lamm, durch dessen kostbares Blut wir erlöst worden sind; und „durch den ewigen Geist“ hat er „sich selbst ohne Flecken Gott geopfert“.

An jeder anderen Stelle, wo es noch vorkommt, wird es auf Gläubige angewendet. So lesen wir in Epheser 1,4, dass Gott uns in Christus vor Grundlegung der Welt auserwählt hat, damit wir „daß wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe“; in Phil 2,15 von „unbescholtenen[1] Kindern Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts“; in Kol 1,22, dass Gott uns versöhnt hat, um uns „heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen“; in Judas 24, dass wir „vor seiner Herrlichkeit tadellos“ dargestellt werden; und schließlich wird in Offenbarung 14,5 von den 144000, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen werden, gesagt: „Sie sind tadellos“.

Wir überlassen es dem Leser, die Belehrung der einzelnen Stellen zu verfolgen und wollen das Augenmerk auf zwei bis drei Sachen richten: Erstens, dass unsere gegenwärtige Stellung vor Gott „tadellos“ ist – kurz gesagt, dass Gott uns auf der Grundlage des Werkes Christi sieht; zweitens, dass es unsere Verantwortung heute ist, in unserem Wandel durch diese Welt „tadellos“ („unbescholten“, Phil 2,15) zu sein; und drittens, dass wir schließlich tatsächlich „tadellos“ vor Gott dargestellt werden, vollkommen gleichförmig mit Christus. Welche unaussprechliche und unendliche Gnade!


[1] Manche Handschriften haben an dieser Stelle ein anderes Wort.