Frage: Wo liegt das Kidrontal und wovon ist es ein Bild (2. Kön 23)?
Antwort: Der Bach Kidron (deutsch: Schwarzbach, wohl wegen seiner dunklen Fluten bei Regen), über welchen der Herr vor seinem Leiden am Kreuz schritt, fließt durch das Kidrontal; dieses trennt den Ölberg von dem östlichen Teil der Stadt Jerusalem. Früher bildete der Tempelberg einen schroffen Abhang gegen dieses Tal, das im Alten Testament oft genannt wird. Heute liegen große Erdschichten von Schutt auf der Talsohle. In diesem dunklen Kidrontal, wo auch viele Gräber waren, und wo nach dem Propheten Joel das Endgericht stattfinden soll, (denn „das Tal Josaphat“ aus Joel 3,2 ist ein Teil des Kidrontals) haben mehrfach die Könige die Götzenbilder verbrannt, so in der von Ihnen angegebenen Stelle: 2. Könige 23.
Das Kidrontal ist ein Bild von der Stätte des Gerichts. – Indem Asche und Staub, die von den verbrannten Götzen herrührten, auf die Gräber geworfen wurde (2. Kön 23,9), drückte man aus, dass man das Tun und die bösen Wege derer, die da begraben lagen, verurteilen und verunreinigen wollte. Und indem man das Grab des Propheten unversehrt ließ (2. Kön 23, 18), ehrte man ihn als Zeugen Gottes (1. Kön 13,2). Von diesem Propheten, der aus Samaria gekommen war, wird sonst nichts Näheres berichtet.