Gott wird nach der Entrückung der Gläubigen wieder mit seinem Volk Israel anknüpfen. Dann wird ein Tempel in Jerusalem stehen, in dem die Herrlichkeit Gottes wohnen wird. Aus diesem Tempel wird im Friedensreich ein buchstäblicher Fluss entspringen, der gleichzeitig ein Sinnbild für den Segen Gottes ist, den Er in seiner Gnade schenken wird (Hes 47,1–12). Hesekiel beschreibt, wie der Fluss unter der Schwelle des Tempels hervorquillt und südlich am Altar vorbeifließt. Das macht klar, dass aller Segen aus der Gegenwart Gottes kommt und auf dem basiert, was der Herr Jesus am „Kreuzaltar“ vollbracht hat. Der Strom wird immer tiefer, obwohl er nicht durch Nebenflüsse gespeist wird. Überall, wohin er kommt, beseitigt er die Spuren der Sünde. Das kann nur die Gnade Gottes bewirken.

An vier Stellen wird die Tiefe dieses Stromes gemessen (Hes 47,3–6):

1. Tausend Ellen (ca. 500 Meter) vom Tempel entfernt wird die Wassertiefe das erste Mal ermittelt: Das Wasser ist knöcheltief.
2. Zweitauend Ellen (ca. 1000 Meter) vom Tempel entfernt reicht das Wasser bis an die Knie.
3. Dreitausend Ellen (ca. 1500 Meter) vom Tempel entfernt geht das Wasser bis zur Hüfte.
4. Viertausend Ellen (ca. 2000 Meter) vom Tempel entfernt ist der Strom so tief, dass man darin schwimmen kann.

Was für die Erde noch zukünftig ist, betrifft uns Kinder Gottes heute schon in geistlicher Hinsicht. Am Anfang unseres Glaubensweges machten wir die ersten Erfahrungen mit den segensreichen Auswirkungen der Gnade Gottes auf unserem Alltagsweg – der Gnadenstrom umspülte unsere Knöchel. Doch vielleicht durften wir bald erleben, wie die Gnade höher stieg und sie noch stärker unseren Wandel prägte – „Wasser bis an die Knie“. Doch die Gnade ist damit natürlich nicht erschöpft: Wir dürfen in sie eintauchen, bis unsere Hüften, der Sitz der Kraft, erreicht werden und wir zu verstehen beginnen, dass seine Kraft in Schwachheit vollbracht wird und wir uns an seiner Gnade genügen lassen können (2. Kor 12,9). Ja, wir sollten in jeder Situation unseres Lebens völlig auf die Gnade hoffen und täglich aus seiner Fülle bewusst Gnade um Gnade schöpfen (1. Pet 1,12; Joh 1,14). Dann stehen wir nicht mehr auf eigenen Füßen, indem wir irgendetwas von uns erwarten, sondern wir lassen uns von der Gnade Gottes tragen -„Wasser zum Schwimmen“.

Der Herr möchte, dass wir in der Gnade und Erkenntnis seiner Person wachsen (2. Pet 3,18). Wie weit sind wir bisher in den „Gnadenfluss“ hineingegangen? Vertrauen wir noch stark auf eigene Kraft und stützen uns wenig auf die Gnade Gottes? Sollten wir nicht jetzt tausend Ellen weiter gehen, um möglichst bald in der „Gnade schwimmen“ zu können?