Die Priesterkleidung Aarons sollte ihm „zur Herrlichkeit und zum Schmuck“ sein. Und so reden die einzelnen Bestandteile dieser Kleidung von Herrlichkeiten des Herrn Jesus, von dem Aaron nur ein schwaches Vorbild war. Zum Beispiel redet das blaue Oberkleid von seiner himmlischen Herkunft. Das kunstvoll mit goldenen Fäden durchzogene Ephod spricht von der Untrennbarkeit seiner göttlichen und menschlichen Würden. Und der Gürtel zeigt seine Vollkommenheit als „Diener des Heiligtums“.

Die Aufmerksamkeit des Volkes wurde sicher besonders auf den Saum des Oberkleids gerichtet, wo die roten und blauen Granatäpfel angebracht waren und wo die goldenen Schellen ihren Klang abgeben sollten, wenn Aaron ins Heiligtum „hineinging“ und wenn er „hinausging“ (2. Mo 28,35). So soll die Herrlichkeit des Herrn Jesus auf der Erde (Saum) gesehen werden durch das Zeugnis des Heiligen Geistes (Schellen) und die Frucht (Granatäpfel), die er in den Gläubigen hervorbringt.

Das „Hineingehen“ ins Heiligtum deutet auf die Epoche hin, die mit dem Eingehen des Herrn Jesus in den Himmel ihren Anfang nahm. Das „Hinausgehen“ weist auf die Epoche hin, die dadurch eingeleitet wird, dass der Herr Jesus wieder aus dem Himmel heraustritt und auf die Erde kommt. Petrus verbindet beide Ereignisse in Apostelgeschichte 2,16ff miteinander. Das Zeugnis des Heiligen Geistes zu Pfingsten (Beginn der ersten Epoche; „Hineingehen“) ist eine Vorerfüllung der Prophezeiung des Propheten Joel. Diese Prophezeiung wird sich völlig bei der Aufrichtung des 1000jährigen Reiches (Beginn der zweiten Epoche; „Hinausgehen“) erfüllen.

Aber wenn Aaron ins Heiligtum eintrat, dann ließ der goldene Leuchter ein anderes Kleidungsstück in leuchtenden Farben erstrahlen: das Brustschild mit den 12 Edelsteinen, auf denen die Namen der Stämme Israels eingraviert waren.

Edelsteine leuchten nicht von selbst. Im Dunkeln kann man nicht einmal ihre unterschiedlichen Farben ausmachen. Dafür muss Licht darauf scheinen. Jeder Stein absorbiert einen Teil des Lichts und spiegelt einen anderen Teil wider. Welcher Teil des Lichts widergespiegelt wird, ist von Stein zu Stein unterschiedlich.

Im Himmel erfreut sich Gott an der Herrlichkeit Christi. Und es ist sein Wille, dass diese Herrlichkeit in vielen verschiedenen Facetten in uns, den Gläubigen, zu sehen sein soll. Wir sollen ihm „zur Herrlichkeit und zum Schmuck“ sein. In dem Geliebten sind wir angenehm gemacht und sind die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt (Eph 1,6+23).

Christus hat uns Herrlichkeit verliehen, damit etwas von ihm in uns zu sehen wäre. Gott wollte seinen Himmel mit solchen füllen, die Herrlichkeiten seines Sohnes widerspiegeln. „Ich in ihnen“, das sollte das Ergebnis sein. Gewaltiger Gedanke! Solche wie du und ich sollen einmal das himmlische Heiligtum mit der Pracht Christi erfüllen. Die Liebe Gottes, der Christus in uns sieht, ruht dann auf uns, wie sie auf seinem Sohn ruht.