Daniel bekam Verständnis über die Gedanken Gottes – über ein Gesicht, das er sah. Daniel 10 zeigt eindrücklich, wie das vor sich gegangen ist:

  • Er bekam eine Offenbarung von Gott (Dan 10,1). Wenn Gott nichts (von der Zukunft) offenbart, wissen wir nichts. Mit seiner Offenbarung fängt alles an.
  • Das Wort Gottes war für Daniel Herzenssache. Er trauerte drei Wochen lang, als ihm klar wurde, dass sein Volk eine große Mühsal treffen würde (Dan 10,2). Die Offenbarung Gottes war nicht nur etwas für seinen Intellekt. Auch Paulus zeigte eine derartige Haltung des Mitgefühls (Röm 9,1–4). Ja, es ist die Weise Gottes selbst, in die Bedrängnis seines Volkes einzugehen (Jes 63,9).
  • Daniel beschäftigte sich folglich mit Dingen (mit dem Ergehen des Volkes in der Zukunft), die ihn nicht persönlich betrafen. Wenn man immer nur etwas hören will, was direkt in das Alltagsleben hineinredet, wird einem viel verborgen bleiben. Daniel interessierte sich für alles, was Gott offenbarte.
  • Daniel verzichtete auf Annehmlichkeiten, weil ihm geistliche Dinge wichtiger waren und er wirklich bestürzt war (Dan 10,3).
  • Daniel suchte Verständnis, er richtete sein Herz darauf (Dan 10,12). Er wollte es wissen. Wenn wir es nicht wissen wollen, dann werden wir es nicht wissen. Wenn wir sagen: „Mir genügt, dass ich es im Himmel verstehe“, dann werden wir es auch erst im Himmel verstehen.
  • Daniel demütigte sich (Dan 10,12). Er nahm den Platz eines fehlerhaften Geschöpfes, lebend unter einem sündigen Volk, im Staub der Erde vor einem dreimal heiligen Gott ein.
  • Der Prophet betete um Licht über die Gedanken Gottes (Dan 10,12). Er betete intensiv. Und er suchte die Stille und betete weiter, als er auf der Reise war. Das macht übrigens auch klar, dass es für ihn Herzenssache war.
  • Schließlich sei noch der Grundsatz erwähnt, den Daniel etwas später gesagt bekommt: „Viele werden sich reinigen und weiß machen und läutern, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und alle Gottlosen werden es nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen“ (Dan 12,10). Hier erkennen wir: Ein heiliges Leben ist die Voraussetzung für Verständnis.

Wenn wir heute die Gedanken Gottes verstehen wollen (und Gott hat uns alles in der Bibel offenbart, was wir Menschen wissen müssen), dann sollten wir die Gesinnung und das Verhalten Davids zeigen. Das wird nicht umsonst sein, auch wenn Satan alle Hebel in Bewegung setzt, uns von dem Verständnis von Gottes Wort abzuhalten, wie er es auch bei Daniel getan hat (Dan 10,13; Eph 6)! Der Teufel weiß ganz genau, wie wichtig es, Gottes Wort zu verstehen, sich daran zu erfreuen und es dann auch umzusetzen. Er setzt den Hebel gerne ganz vorne an und möchte erreichen, dass wir es gar nicht erst verstehen.