Kaleb hatte seiner Tochter Aksa ein Mittagsland, sozusagen einen Südhang, geschenkt. Ohne Bewässerung der heißen Sonne ausgesetzt, war es ein dürres Land. So erbat sie sich von ihrem Vater die oberen und die unteren Quellen (Jos 15,19).

Das Land ist ein Bild von den Segnungen die uns in Christus von Gott geschenkt worden sind. Aber damit wir von diesen Segnungen Nutzen und Genuss haben können, brauchen wir die oberen und die unteren Quellen. Denn das Studium der Bibel soll ja nicht nur unser Kopfwissen vermehren, sondern unsere Herzen mit der Größe des Herrn Jesus und mit der Freude daran erfüllen, was es bedeutet, in Christus mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet zu sein.

Bei den oberen Quellen können wir daran denken, dass das Wort Gottes selbst lebendig und wirksam ist, und dass der Heilige Geist die göttlichen Gedanken in uns lebendig und fruchtbringend macht, wenn wir das Wort Gottes lesen und darüber nachsinnen.

Die unteren Quellen weisen auf Diener Gottes hin, die den Geist Gottes in sich haben, sodass aus ihrem Leib „Ströme lebendigen Wassers fließen“. Der Herr benutzt solche Diener, um uns mit den Gedanken des Wortes Gottes vertraut zu machen und uns dafür zu erwärmen.

Manche Christen sagen: „Ich lese ausschließlich die Bibel.“ Vorträge oder Bibelauslegungen benötigen sie angeblich nicht. Solche Leute verkennen den Wert der „unteren Quellen“ und verachten den, der uns zum Beispiel Lehrer gegeben hat, die uns auferbauen sollen (Eph 4,11–12).

Andere wiederum greifen, wenn sie die Bibel studieren wollen, direkt zu einem Vortrag oder einem Kommentar, ohne den Bibeltext erst einmal gründlich gelesen und in Ruhe eine Zeit darüber nachgedacht zu haben. Sie vernachlässigen die „oberen Quellen“, die lebendige Kraft des Wortes Gottes selbst, das der Geist Gottes auf unsere Herzen wirken lassen möchte.

Beides ist nicht gut. Wir brauchen die oberen und die unteren Quellen!