Der erste Johannesbrief ist ein Juwel im Wort Gottes. Er schreibt über das ewige Leben, das in der Person des Herrn Jesus zu uns gekommen ist. Er schreibt darüber, dass diejenigen, die an ihn glauben, ewiges Leben haben und in die Beziehungen der Familie Gottes kommen. Er schreibt über die Liebe Gottes, die sich in der Hingabe seines Sohnes gezeigt hat. Und dieser wunderbare Brief endet fast überraschend mit den Worten: „Kinder, hütet euch vor den Götzen.“

Muss das denn sein? Ja, es muss sein, denn der Teufel zwängt sich in die heiligsten Dinge und in die innigsten Beziehungen, um uns den Genuss daran zu rauben und dem Zeugnis des Herrn Jesus auf der Erde zu schaden. Und er tut das, indem er uns unentwegt Dinge vorhält, mit denen er unsere Herzen von dem Herrn Jesus abziehen will.

Junge Leute fragen gerne: „Was sind denn heute Götzen? Wir verehren ja keine Statuen mehr.“ Es sei daher erlaubt, mal einen Götzen beim Namen zu nennen, dem die jungen Leute scharenweise frönen und zu Füßen liegen. Professor Alexander Markowetz von der Universität Bonn sagt im Herbst 2015 in einem Interview der FAZ folgendes: „Untersuchungen an unserem Institut haben gezeigt: Wir schalten den Bildschirm unseres Smartphones 88 Mal am Tag an. 35 Mal davon sind es nur geringfügige Unterbrechungen wie ein Blick auf die Uhr. 53 Mal am Tag entsperren wir es, um E-Mails und Nachrichten zu schreiben oder Apps zu nutzen. Wenn wir von acht Stunden Schlaf am Tag ausgehen, unterbrechen wir somit unsere Tätigkeit alle 18 Minuten, um zum Handy zu greifen. Der Durchschnittsnutzer verbringt nach unseren Daten zweieinhalb Stunden täglich mit seinem Handy, nur sieben Minuten davon telefoniert er.“

Was für eine magische Kraft haben diese elektronischen Geräte! Wir können nicht mehr ohne. Sie wecken uns morgens und spielen uns abends die Einschlafmelodie. Sie töten Kommunikation und Beziehungen. Sie rauben unsere Zeit und unterbrechen uns bei jeder Beschäftigung. Für sie lassen wir alles andere liegen. Jetzt mal ganz ehrlich: Ist das kein Götze? Wenn wir nicht um des Herrn willen auf unser Handy verzichten können, ist es einer.

Abgesehen von dem Suchtpotenzial (im Juli 2015 galten etwa 280 Millionen Menschen als handysüchtig, d.h. sie checken ihr Handy mehr als 60 Mal am Tag) und den gesundheitlichen Folgen (digitaler Burnout), verhindern Smartphones bei vielen Nutzern eine ruhige, ungestörte, konzerntrierte Beschäftigung mit einer Sache.

Und so schiebt sich dieser Götze auch bei jungen Christen unbemerkt in ihre Beziehung zum Herrn. Bibelstudium und Gebet sind nur bis zum nächsten Vibrieren möglich. Wir müssen endlich wach werden, die fremden Götter wegtun (z.B. störende Apps löschen, Alarm und Vibration ausschalten, handyfreie Zeiten festlegen, max. Nutzungsdauer definieren, mal eine längere Zeit komplett „fasten“) und die Kleider wechseln (das heißt unser Verhalten ändern).

Und wenn dein(e) Hand(y) dich ärgert, dann hau sie (es) ab. Entschuldigt diese drastischen Worte, aber ich fürchte, manche haben die Zeit des Sich-hütens vor den Götzen bereits verpasst. Und dann heißt es: Wegtun! Zweieinhalb Stunden weniger Handy am Tag können zweieinhalb Stunden mehr für den Herrn sein.