Für den Kampf gegen Goliath wählte David sich fünf glatte Steine aus dem Bach (1. Samuel 17,40). Er benötigte jedoch nur einen Stein, um Goliath zu überwinden. In Verbindung mit diesen fünf Steinen lassen sich folgende Punkte erwähnen:

Fünf Steine

David wählte fünf Steine aus. Er hätte mehr Steine auswählen können, doch das wäre Unglaube gewesen. Oder weniger, aber das wäre Selbstüberschätzung gewesen. Er nahm nicht mehr Steine, denn er vertraute seinem Gott, der ihm auch dieses Mal den Sieg schenken würde. Er nahm aber auch nicht weniger Steine, denn er war nüchtern in der Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten. Er konnte nicht damit rechnen, dass der erste Stein gleich trifft.

Auch wir mögen schwierigen Situationen begegnen. Dann soll uns die Haltung kennzeichnen, die auch David kennzeichnete: nicht Unglaube, sondern Gottvertrauen, und nicht (geistliche) Selbstüberschätzung oder Überheblichkeit, sondern Nüchternheit in der Einschätzung der Situation und unserer eigenen Fähigkeiten. David möchte uns darin Ansporn und Vorbild sein.

Gott in seiner Gnade kann und will uns in jeder Situation unseres Lebens helfen. Doch das ändert nichts an unserer Verantwortung, in geistlicher Hinsicht Vorsorge zu treffen, damit wir an dem bösen Tag zu stehen vermögen (Eph 6,13). Auch wir benötigen „Steine“, wenn Satan uns angreift: Verse und Abschnitte aus Gottes Wort, auf die wir uns im Glauben berufen, wenn Satan uns attackiert. Hast du solche „Steine“, mit deren Hilfe du den Angriffen Satans widerstehen kannst? Vielleicht möchte uns die Zahl fünf gerade an unsere Verantwortung in dieser Hinsicht erinnern. Wie gut, wenn wir immer fünf „Steine“ bei uns haben!

Fünf glatte Steine

David wählte sich glatte Steine aus. Da die Steinschleuder zu seinem täglichen Handwerkszeug gehörte, muss er sich in der Auswahl geeigneter Steine ausgekannt haben. Er wandte die nötige Zeit auf, um glatte Steine zu finden. Experten in dieser Disziplin verweisen darauf, dass glatte Steine eine stabilere Flugbahn aufweisen als kantige.

David suchte nicht irgendwo. Nein, er wusste, wo glatte Steine zu finden waren, nämlich im Bach. Um glatt zu werden, müssen Steine sehr lange der Kraft fließenden Wassers ausgesetzt sein. Das fließende Wasser spricht von der Wirksamkeit des Wortes Gottes unter dem Einfluss und der Leitung des Heiligen Geistes. Auf uns übertragen heißt das: Unsere Worte werden nur dann die nötige Schlagkraft haben, um den Anfechtungen Satans zu widerstehen, wenn sie geprägt sind durch das Wasser des Wortes Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes. Diese „geistliche Schlagfertigkeit“ kommt nicht von alleine. Der Heilige Geist schenkt sie uns, wenn wir uns unter Gebet mit Gottes Wort beschäftigen und darüber nachsinnen. Dabei wirkt der Heilige Geist auf unsere Herzen ein und formt unsere Gedanken durch die Belehrungen der Schrift. Wenn wir die Worte Gottes auf unser Herz und auf unsere Seele legen, sie zum Zeichen auf unsere Hand binden, und sie zu Stirnbändern zwischen unseren Augen machen, dann werden sie uns auch nahe seine, wenn wir sie brauchen (vgl. 5. Mose 11,18).

Wenn wir das Wort Gottes auf fleischliche Weise lesen und anwenden,  werden unsere „Steine“ grob und kantig sein. Wenn wir es aber unter Gebet und unter der Leitung des Geistes lesen und anwenden, dann werden auch uns „glatte“ Steine“ zur Verfügung stehen. Sind die „Steine“, die wir mit uns tragen, eher glatt oder kantig?

Fünf Riesen

Nach 2. Samuel 21,15–22 und 1. Chronika 20,4–6 hat es den Anschein, dass Goliath vier Brüder hatte. Sie waren wie Goliath wohl Riesen, die dem Rapha zu Gath geboren worden waren. Sie stritten gegen Israel und fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte.

David wählte sich fünf glatte Steine aus dem Bach – fünf Steine für die fünf Riesen. Im Bild der fünf Steine gesprochen, gebrauchte er jeweils einen Stein, um einen Riesen zu töten. Alle fünf Riesen starben nämlich durch die Hand Davids und seiner Knechte. Diese fünf Riesen sprechen von Satan und seiner Macht. So wie die fünf Riesen gegen das irdische Volk Gottes stritten, so streitet Satan gegen das himmlische Volk Gottes. Um ihm widerstehen zu können, brauchen auch wir solche „glatten Steine“: Worte Gottes in der Kraft des Heiligen Geistes.

Fünf Bücher Mose

Als der Herr Jesus dreimal von Satan in der Wüste versucht wurde, begegnete der Herr ihm bei allen drei Gelegenheiten mit Gottes Wort, und zwar ausschließlich mit Zitaten aus dem 5. Buch Mose (Mt 4,4.7.10; Lk 4,4.8.12). Es standen Ihm alle fünf Bücher Mose zur Verfügung, doch unter der Leitung des Geistes zitierte Er nur Verse aus dem 5. Buch Mose.

Um im Bild der fünf Steine zu sprechen: Der Herr hatte fünf Steine zur Verfügung (die fünf Bücher Mose), aber es genügte Ihm ein einziger Stein (das fünfte Buch Mose), um Satan in die Fluch zu schlagen. So wie David ein Stein genügte, um Goliath zu besiegen, genügten dem wahren David Zitate aus einem Buch, um Satan in die Flucht zu schlagen. Wunderbarer Herr!

Zusammenfassung

Wir haben gesehen, dass die fünf Steine Davids auch heute noch eine Botschaft haben. Sie möchten uns Folgendes lehren:

1. Um die Angriffe Satans erfolgreich abwehren zu können, muss das Wort Gottes einen festen Platz in unserem Leben haben. Voraussetzung dafür ist, dass wir es regelmäßig unter Gebet lesen und darüber nachsinnen.

2. Damit der Heilige Geist uns die Worte geben kann, die wir benötigen, müssen wir Ihm Raum geben in unserem Leben. Er möchte uns formen und prägen.

3. David kann uns als ermunterndes Beispiel dienen. Gott konnte ihn benutzen, Goliath und seine vier Brüder zu töten und das Volk Gottes vor großem Schaden zu bewahren.

4. Der Herr Jesus ist das vollkommene Vorbild. Als er in der Wüste von Satan versucht wurde, begegnete er den drei Angriffen mit drei Zitaten aus einem Buch, dem 5. Buch Mose. Der Widersacher hatte dem Wort Gottes nichts entgegenzusetzen und musste weichen.