Wir müssen die exakte Sprache dieser Schriftstelle sorgfältig beachten. Sie spricht nicht von Sünden, sondern von Sünde; und es wird nicht gesagt, dass Christus sie abgeschafft hat, sondern dass er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden ist, um es zu tun – die Sünde abzuschaffen – durch sein Opfer.

Das vollgültige Werk, auf dessen Grundlage die Sünde einmal endgültig abgeschafft wird, ist vollbracht, aber jetzt ist die Sünde noch nicht abgeschafft. Sie ist immer noch in dem Gläubigen genauso wie in der Welt. Gereinigt durch das kostbare Blut Christi, ist der Gläubige zwar ohne Fehl und Flecken von Schuld vor Gott; aber er hat doch die Sünde – das Fleisch, die böse Natur – immer noch in sich. Deshalb schreibt der Apostel Johannes: „Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“ (1. Joh 1,8).

Im 1000-jährigen Reich wird sie immer noch existieren und entspechend wird Satan sogar gegen Ende der segensreichen Herrschaft Christi die Nationen an den vier Ecken der Erde erfolgreich verführen (Off 20,8).

Doch im neuen Himmel und auf der neuen Erde wird jede Spur der Sünde weggetan sein, dann wird das Erste vergangen und Gott alles in allem sein. Erst wenn wir jene vollkommene und herrliche Szene erreichen, werden wir die vollständigen Ergebnisse des Opfers Christi sehen. Dann, und erst dann, wird die Sünde auf der Grundlage des vollbrachten Werkes Christi vollständig und für immer abgeschafft sein.

Natürlich erfasst der Glaube dies bereits jetzt, denn „wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Kor 5,17). Doch unser Thema war die tatsächliche Abschaffung der Existenz der Sünde in dem Universum Gottes.