Vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben. 1. Mose 2,17

„Aber Adam soll doch 930 Jahre alt geworden sein. Wie verträgt sich das denn damit, dass er am selben Tag sterben sollte, wenn er vom Baum der Erkenntnis essen würde?“

Hören Sie, was mein Freund Karsten neulich beobachtete:

Karsten schnitt in seinem Garten eine Rose ab und stellte sie im Haus in eine Vase. Es war ein prächtiges Stück, wie sie so frisch und duftend dastand. Karsten versorgte sie täglich mit Wasser. Am dritten Tag kam ein Besucher, der meinte, sie sei soeben erst frisch geschnitten worden. Kurz darauf begannen die ersten Blütenblätter sich kaum merklich am Rand zu kräuseln; später fiel eines herab. Immer noch war es die schöne, stattliche Rose. Doch dann fiel ein Blatt nach dem anderen, und der Augenblick kam, wo der entblätterten und verdorrten Pflanze keine Spur von Leben mehr anzusehen war.

Und jetzt die Frage: „Wann starb die Rose?“ Erst als sie verdorrt dalag? Oder als das erste Blatt abfiel? Starb sie, als das erste Kräuseln begann, oder war sie etwa schon gestorben, als der Besucher kam und noch gar nichts merkte? Kein Zweifel: Die Rose starb schon viel früher. Sie starb, als Karstens Messer sie vom Rosenstock trennte und ihr damit den Lebenssaft abschnitt.

Genauso ist es bei uns Menschen. Adam starb, als die Sünde ihn von Gott trennte. Sterben bedeutet Trennung von Gott. Darum ist für Gott, seit die Sünde in die Welt gekommen ist, jeder Mensch „tot in seinen Vergehungen und Sünden“ (Epheser 2,1). Doch durch die neue Geburt „aus Wasser und Geist“, im Glauben an den Sohn Gottes, empfängt jemand neues, ewiges Leben (Johannes 3,5.16). Nur so kann man dem „zweiten Tod“ entgehen, der ewigen Existenz in Gottferne und Gericht (Offenbarung 20,14.15).

[Aus dem bekannten evangelistischen Kalender „Die gute Saat“].