Wer Gott dienen möchte, muss mit Widerstand rechnen. Da ist einerseits der Widerstand der Welt, andererseits – leider! – aber auch der Widerstand innerhalb des Volkes Gottes.

In diesem Artikel möchten wir uns mit Bibelstellen beschäftigen, in denen wir davon lesen, dass solchen gewehrt wurde, die Gott dienten. Das soll uns bewusst machen, wie groß die Gefahr ist, dass wir anderen zu einem Hindernis werden können.  

Widerstand durch die Welt

Es befremdet uns nicht, wenn Gläubige von den Menschen dieser Welt im Dienst für Gott behindert werden (vgl. 1. Pet 4,12). Es ist das „Normalste der Welt“. Die Ungläubigen gehören zur „Gegenpartei“ (Tit 2,8) und hintertreiben naturgemäß die Arbeit für das Reich und für das Haus Gottes. So wehrten die ungläubigen Juden dem Apostel Paulus, „zu den Nationen zu reden, damit sie errettet werden“ (1. Thes 2,16).

Im Alten Testament konnte zwar noch nicht von dem bösen System „Welt“ die Rede sein, aber wir sehen dort, dass dem irdischen Volk Gottes von den Feinden gewehrt wurde, ihrem Gott zu dienen. Als der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut werden sollte, gingen die Feinde der Juden – nachdem sie vom damaligen persischen Herrscher dazu autorisiert worden waren – „unverzüglich nach Jerusalem zu den Juden und wehrten ihnen mit Gewalt und Macht. Damals hörte die Arbeit am Haus Gottes in Jerusalem auf“ (Esra 4,23.24).

Widerstand durch Gläubige  

Aus den „eigenen Reihen“ erfahren die Mitarbeiter Gottes jedoch auch Widerstand:

  • Es wird denen gewehrt, die in der Kraft des Geistes reden: Ein junger Mann berichtete Mose, dass Eldad und Medad im Lager weissagten. Josua, der Diener Moses, rief erschrocken: „Mein Herr Mose, wehre ihnen!“ Doch Mose wollte nicht und sprach: „Eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk des Herrn Propheten sein, dass der Herr seinen Geist auf sie legte!“ (4. Mo 11,27–29).
  • Es wird denen gewehrt, die Kinder zum Herrn Jesus bringen: Das war das, was die Jünger taten (Mt 19,13.14; Mk 10,13.14). Vielleicht dachten sie, dass der Dienst an den Kindern zu nebensächlich sei, und wollten ihren Meister diese Belastung ersparen. Doch der Herr antwortete: „Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht.“
  • Es wird denen gewehrt, die in der Kraft des Geistes arbeiten: Die zwölf Jünger fuhren einem Jünger, der Dämonen austrieb, in die Parade, weil dieser nicht mit ihnen durchs Land zog (Mk 9,38). Sie, die selbst kurz vorher bei einer Dämonenaustreibung gescheitert waren (Mk 9,18), wehrten einem Jünger, gerade das zu tun!
  • Es wird denen gewehrt, die Brüder aufnehmen wollen: Diotrephes nahm in boshafter Selbstüberhebung Brüder, die für den Namen ausgegangen waren, nicht an und wehrte denen, die es wollten, und stieß sie aus der Versammlung (3. Joh 7.10).

Wenn wir diese Stellen betrachten, dann fällt uns auf: Hinter dem Wehren steht besonders das Eifern um die eigene Ehre oder um die Ehre eines anderen Menschen. Wer solche, die dem Herrn wirklich dienen, zurückdrängt und ihnen Steine in den Weg legt, kann nicht um die Ehre des Herrn besorgt sein. Das sollten wir gut bedenken.

Es ist natürlich wahr, dass innerhalb des Volkes Gottes auch ermahnt, zurechtgewiesen und Zucht geübt werden muss, wenn ein vermeintlicher Dienst für den Herrn in eine falsche Richtung läuft oder im Volk Gottes gar zerstörerisch wirkt. Doch diese Seite der Wahrheit wollen wir in diesem Artikel nicht weiter vertiefen, sondern uns noch kurz der positiven Seite zuwenden: der Unterstützung der Diener Gottes.

Unterstützung statt Widerstand

Wir sollten im Dienst für den Herrn Freiheit lassen (vgl. 1. Kor 14,39) und die guten Arbeiter unterstützen. Unsere Devise darf sein: Nicht gegeneinander kämpfen, sondern miteinander (Phil 4,3).

Nicht übereinander reden, sondern füreinander im Gebet einstehen (Röm 15,30). Und wir wollen auch niemand klein halten, um selbst groß zu werden. Unser Handeln soll von dem Wunsch durchdrungen sein, dass Er allein groß gemacht wird – durch wen auch immer.

Wenn schon über die Götzendiener gesagt wird: „Einer half dem anderen und sprach zu seinem Bruder: Sei mutig!“ (Jes 41,6) – wie viel mehr sollte das für die gelten, die dem wahren und lebendigen Gott dienen und seinen Sohn aus dem Himmel erwarten! So wollen wir die Hände der Streiter Christi stärken und unsere Knie im Gebet für sie beugen.