Frage: Ich bitte um eine Erklärung des Ausdrucks „einer von uns“ in 1. Mose 3,22: „Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, dass er nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!“

Antwort: Der erste Mensch erlangte durch die Übertretung des Gebotes Gottes das Gewissen, d.h., er konnte nun erkennen und ausdrücken, was gut und böse ist. Solange er unschuldig war, kannte er natürlich nur das Gute. Insofern also, da er nun wusste, was gut und böse ist, war der Mensch „wie Gott“ geworden, der vollkommen weiß, was gut und was böse ist.

Dass Gott dem gefallenen Menschen nun wehrte, in diesem sündigen und elenden Zustand vom Baum des Lebens zu essen, war ein Akt der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit. Nach seiner Gerechtigkeit kann Gott nämlich einem unreinen, unversöhnten Menschenherzen nicht das ewige Leben schenken. Und nach seiner Barmherzigkeit wollte Gott den armen in Schuld und Elend gefallenen Menschen in diesem Zustand nicht ewig leben lassen. Was für ein Jammer wäre das sonst!

In Christus aber findet jedes Herz, das reumütig und vertrauensvoll zu Ihm kommt, beides – Versöhnung und ewiges Leben. So lesen wir, dass Gott uns seinen Sohn gesandt hat, „damit wir durch ihn leben möchten“, und „als eine Sühnung für unsere Sünden“ (1. Joh 4,9.10).