„Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17).

Die Ereignisse des Alten Testaments illustrieren neutestamentliche Wahrheiten. Wir haben heute die Subtanz, die Wirklichkeit, und darum sind wir in der Lage, die Schatten des Altens Testaments zu verstehen (Kolosser 2,17). Das wiederum führt uns dahin, die Wahrheiten des Neuen Testaments besser erfassen zu können. Wenn wir uns mit den altestamentlichen Vorbilder beschäftigen, so lernen wir einerseits durch Vergleiche und andererseits durch Gegensätze. Der Hebräerbrief macht das sehr deutlich.

Noah in 1. Mose 8 zeigt auf verschiedene Weise, was jemand kennzeichnet, der eine „neue Schöpfung“ in Christus geworden ist. Lasst uns einige Punkte beleuchten.

Zur Zeit Noahs schwebte das Gericht Gottes über der ganzen Menschheit. Das Ende allen Fleisches war vor Gott gekommen (1. Mose 6,13). In der Flut brach schließlich das Gericht über die damaligen Welt hinein und raffte das ganze Menschengeschlecht hinweg – bis auf Noah (und seine Familie). Noah fand in der Arche eine Zuflucht. Und so sind wir in Christus sicher vor dem Gericht Gottes. „Also ist nun keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1).  

Im siebten Monat am siebzehnten Tag ruhte die Arche auf dem Gebirge Ararat (1. Mose 8,1–4). Die Arche war durch das Gericht gegangen und ruhte nun auf der Spitze eines hohen Berges – auf immer getrennt von den Wassern des Gerichts. Das erinnert an den auferstandenen Christus, über den der Tod nicht mehr herrscht (Röm 6,9). Und wir wissen, dass wir mit Christus auferstanden sind (Kol 3,1) – und damit sind wir nicht nur frei von dem Gericht, sondern auf einem ganz neuen Boden.

Am Ende der vierzig Tage öffnete Noah das Fenster der Arche. Dieses Fenster war oben angebracht. Das lässt uns an die „Blickrichtung“ eines Christen denken: Er sucht, was droben ist, und sinnt auf, was droben ist (Kolosser 3,1.2).

In der Geschichte Noahs begegnet uns eine Taube mit einem abgerissenen Olivenblatt in ihrem Schnabel (1. Mose 8,11). Die Taube ist ein Bild des Heiligen Geistes (Mt 3,16; Joh 1,32–33). Diesen Geist besitzt ein Christ und der Geist stellt uns den Auferstanden und Verherrlichten vor, wovon das Olivenblatt spricht (denn die Bäume sprossten wieder, nachdem sie unter den Wassern des Gerichts gewesen waren).

Noah befand sich sozusagen in einer neuen Schöpfung. Und dort bekam er den Auftrag, fruchtbar zu sein und sich zu mehren (1. Mose 9,1), Das erinnert uns an die Freiheit, in der der Geist uns gebracht hat, und an die Frucht des Geistes, die durch ihn hervorgerufen wird (Gal 5).

Danach kommt die Anbetung vor uns. Noah baute Gott einen Altar und brachte reine Tiere als Opfer dar (1. Mose 8,20–21). Wir nahen dem Vater, der Anbeter sucht, in der Kraft des Heiligen Geistes. Als Priester bringen wir geistlichen Schlachtopfer dar, Gott wohlannehmlich durch Jesus Christus (1. Pet 2).

In den Versen 13–16 des neunten Kapitels des ersten Buches Mose lesen wir von dem Regenbogen, den Gott als Zeichen gab. Noah hatte etwas im Himmel, worauf er blickte – genauso wie Gott darauf sah. In dem Regenbogen war und ist die Schönheit des Lichts zu sehen. So sehen wir die Herrlichkeit Gottes, der Licht ist, im Angesicht Christi. Gott der Vater blickt mit Wohlgefallen auf seinen Sohn und auch wir dürfen unsere Augen aufheben, um seine Herrlichkeiten zu sehen.

Mit diesem Hinweis wollen wir diese kurze Betrachtung schließen. Sicher liegt in diesem Abschnitt (1. Mose 8) noch mehr vorbildiche Bedeutungen verborgen, über die wir mit Freude nachdenken dürfen.