„Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ (1. Kor 10,16).

Zwei Dinge in diesem Vers sollten wir gut verstehen: die Bedeutung des Wortes „Gemeinschaft“ und die Bedeutung des Essens und Trinkens. Bezüglich des Ersten sei darauf hingewiesen, dass das in Vers 18 und Vers 20 mit „(in) Gemeinschaft“ übersetzte Wort dasselbe ist wie in Vers 16; und hierin liegt der Schlüssel zum richtigen Verständnis.

Die einfachste Bedeutung des Wortes „Gemeinschaft“ ist also „ein gemeinsames Teilhaben“ – und an dieser Stelle ein gemeinsames Teilhaben der Gläubigen als Glieder des einen Leibes an dem, was durch das Blut und durch den Leib des Christus dargestellt wird. Essen oder Trinken bedeutet Identifikation mit der gegessenen oder getrunkenen Sache, deshalb sagt der Apostel: „Seht auf Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?“ (1. Kor 10,18). Das heißt, durch das Essen dessen, was als Opfer auf den Altar kam, waren sie einsgemacht mit den Opfern und kamen dadurch gewissermaßen in Gemeinschaft mit dem Altar. Ihr Essen von den Opfern identifizierte sie, kurz gesagt, sowohl mit den Opfern als auch mit dem Altar; ebenso wie unser Trinken von dem Kelch (auch wenn er nur das Essen des Brotes nennt) und das Teilnehmen an dem einen Brot uns mit diesen Dingen identifiziert und mit dem Tisch des Herrn.

Wenn wir das in der hier vorzufindenden Reihenfolge auf den Tisch des Herrn anwenden, lernen wir erstens, dass wir durch unser Trinken von „dem Kelch der Segnung“ unser gemeinsames Teil an der Wirksamkeit des Blutes Christi ausdrücken und zur gleichen Zeit unsere Identifikation mit dem ganzen Wert dieses Blutes vor Gott bezeugen. Zweitens: Wenn wir von dem einen Brot nehmen, drücken wir unser gemeinsames Teil als Glieder des einen Leibes an dem Opfer des Leibes Christi aus (denn es ist der tatsächliche Leib Christi, der durch den ewigen Geist ohne Flecken Gott geopfert wurde, auf den hier Bezug genommen wird); und gleichzeitig bezeugen wir unsere Identifkation mit dem ganzen Wohlgeruch jenes Opfers vor Gott.

Wie gesegnet ist es daher, um den Tisch des Herrn versammelt zu sein und mit diesem Tisch einsgemacht zu sein. Und wie feierlich ist die Handlung des Teilnehmens an dem Kelch und an dem Brot, wodurch wir verkündigen, dass wir vor Gott in dem Wert stehen, den Er dem Blut und dem (Brand-)Opfer Christi beimisst.

Ergänzend sei noch gesagt, dass der Kelch hier zuerst vor uns kommt, weil die Wahrheit von dem einen Leib in dem einen Brot eingeschlossen ist und weil gezeigt werden soll, dass es unmöglich ist, ein Glied an dem einen Leib zu sein, wenn man nicht unter dem Wert des kostbaren Blutes Christi steht, was immer man auch von sich behauptet. Denn die göttliche Voraussetzung für den Empfang des innewohnenden Geistes, wodurch wir mit Christus vereinigt werden, ist die Tatsache, dass man die Wirksamkeit des Werkes Christ, die reinigende Kraft seines Blutes kennt.