„Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Hebräer 9,27

Vor etlichen Jahren kam ein junger Mann, der studieren wollte, zu einem befreundeten Professor und berichtete ihm freudig und etwas stolz von seinen Plänen und Aussichten. Geduldig hörte der schon älter gewordene Professor zu.

Schließlich fragte er: „Und was willst du tun, wenn du dein Studium beendet hast?“ „Nun, dann werde ich Rechtsanwalt“, antwortete der junge Mann rasch. „Und dann“, fragte der Professor weiter. „Und dann werde ich möglichst viele schwierige Rechtsstreitigkeiten lösen und mir einen Namen als Rechtsanwalt machen.“ „Und dann?“, fragte der Ältere zum zweiten Mal. Etwas verwundert blickte der junge Mann seinen Freund an. Doch nach kurzem Nachdenken antwortete er: „Vielleicht bekomme ich dann einen noch besseren Posten und werde reich.“ „Und dann?“, wiederholte der Professor ruhig. „Und dann werde ich ein schönes und angenehmes Leben führen und ein glückliches Alter erleben“, war die Antwort. „Und dann?“ „Nun, schließlich werde ich sterben, wie andere Menschen auch.“ Der Ältere erhob sich und fragte noch einmal mit großem Nachdruck: „Und dann?“

Der junge Mann schwieg; diese Wendung des Gesprächs hatte er nicht erwartet. Was sollte er darauf antworten? Nachdenklich nahm er kurz danach Abschied. Das letzte „Und dann?“ hatte sein Herz getroffen. Es ließ ihn nicht mehr los – und war der Anstoß zu einem völlig veränderten Leben.

Die Frage des Professors nach dem Danach ist berechtigt! Was würden wir auf das letzte „Und dann?“ geantwortet haben? Nichts? Dann sollten wir nochmals den heutigen Vers lesen, denn er zeigt die Antwort darauf. Die Antwort Gottes. Und diese Antwort sollte uns noch nachdenklicher stimmen als diese Frage „Und dann?“!

[Angelehnt an einen Artikel aus dem „Botschafter des Heils in Christus 1882“]