Gebet kommt vor dem Dienst!

„Jesus … betete … und … begann seinen Dienst“ (Lk 3,21.23).

Nachdem die rufende Stimme von Johannes dem Täufer in der Wüste verstummt, zeigt Lukas uns das menschgewordene Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Das erste öffentliche Auftreten Jesu geschieht nicht, indem Er eine große Ankündigung macht, ein Wunder tut oder sich sonst irgendwie in den Vordergrund drängt. Stattdessen betet Er zu Beginn seines öffentlichen Dienstes, als Johannes Ihn im Jordan tauft. Die Gemeinschaft mit seinem Vater ist der Ausgangspunkt für seinen Dienst. Alles, was Er tut, geht aus dieser lebendigen Gemeinschaft hervor.

Bereits mit zwölf Jahren sitzt Jesus im Tempel in Jerusalem und hat die feste Überzeugung, dass Er mit den Dingen seines Vaters beschäftigt sein muss. Er hört den Schriftgelehrten zu, stellt ihnen Fragen und gibt erstaunliche Antworten, wenn sie Ihn etwas fragen. Vielleicht möchte der Heilige Geist im Lukasevangelium deutlich machen, dass Hingabe (Lk 2,49) und Abhängigkeit im Gebet (Lk 3,21) die ersten dreißig Jahre des Lebens Jesu kennzeichneten. Während dieser Jahre lebt Er im Verborgenen und wartet geduldig auf die von Gott bestimmte Zeit für den Beginn seines öffentlichen Dienstes.

Geht auch bei uns jeder Dienst aus der Gemeinschaft mit Gott hervor und beginnt mit Gebet? Von dem Herrn Jesus wird zuerst erwähnt, dass Er betete (Lk 3,21), bevor im nächsten Kapitel erwähnt wird, dass Er das Wort Gottes vor die Herzen stellte (Lk 4,16–19). Die Apostel setzten auch das Gebet vor den Dienst am Wort und sagten: „Wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren“ (Apg 6,4). Welche Prioritäten setzen wir im Dienst für Gott? Wie viel beten und wie viel dienen wir?