René Descartes (1596–1650) war ein bedeutender Philosoph. Er suchte nach unumstößlichen Wahrheiten – doch schien er an allem zweifeln zu können.

Aber er fand eine Gewissheit: Die Tatsache, dass er dachte und zweifelte, bewies seine Existenz, sein Dasein, und so kam es zu diesem bekannten Satz: „Ich denke, also bin ich.“

Das ist natürlich richtig. Aber was bedeutet das? Hat das zu bedeuten, dass das Denken, die Vernunft, zum höchsten Maßstab werden muss, wie Descartes schlussfolgerte? Durchaus nicht.

Denn Descartes hätte ja auch sagen können: „Ich atme, also bin ich.“ Und deshalb ist das Atmen noch lange nicht die höchste Instanz.

Wir denken. Ja. Aber wer sagt eigentlich, dass unser Denken richtig ist? Wenn mir etwas vernünftig erscheint, ist es dann auch vernünftig? Wo kann ich Halt finden in dem weiten Meer der Vernunft?

Gott hat sich offenbart durch die Bibel. Er hat geredet. Die Vernunft bejaht das, wenn es sie auch übersteigt und daher der Glaube nötig ist, um die Bibel zu „erfassen“. Der Glaube nimmt an, was Gott sagt, und wird von ihm beschenkt.

„Ich glaube, also bin ich.“ Und zwar weiß ich nicht nur um mein Dasein, sondern der Gläubige weiß, dass er der göttlichen Bestimmung gemäß leben kann.