Wacht und betet!

„Er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott.“ (Lk 6,12)

„Diese alle verharrten einmütig im Gebet.“ (Apg 1,14)

Die ganze Nacht hindurch verharrte der Sohn Gottes im Gebet. Was wird Er in diesen Stunden alles mit seinem Vater besprochen haben? Als Er ca. drei Jahre später in großer Seelennot in Gethsemane ist, scheint es so, dass Er in dieser Nacht dreimal jeweils eine Stunde lang betet (Mk 14,35–41). Er predigte nicht nur über das Thema Gebet, sondern Er lebte es auch vor – und das tat Er bis zum Ende seines Lebens.

Paulus schreibt den Kolossern: „Verharrt im Gebet und wacht darin mit Danksagung“ (Kol 4,2). Das können wir sowohl allein als auch gemeinsam tun – die Jünger waren zu dritt zusammen, als der Herr sie dazu aufforderte, zu wachen und zu beten (Mt 26,41). Gemeinsam fällt es manchmal leichter, längere Gebetszeiten zu haben. Das kann sowohl im Privaten oder auch als Versammlung geschehen. Gerade wenn eine besondere Not vorliegt, ist es ein Segen, gemeinsam vor den Thron der Gnade kommen zu können, im Vertrauen darauf, dass der Hörer des Gebets die Gebete nicht unbeantwortet lassen wird. Als der König Herodes Petrus ins Gefängnis werfen ließ, brannte in jener Nacht das Licht in einem der Häuser Jerusalems. Viele waren dort versammelt, um für ihren Bruder im Gebet einzustehen (Apg 12,12). „Von der Versammlung wurde anhaltend für ihn zu Gott gebetet“ (Apg 12,4). Der Herr hat sich wunderbar dazu bekannt!

Das Christentum begann mit hundertzwanzig Menschen, die einmütig im Gebet verharrten und danach verlangten, dass Gott seine Versprechen erfüllen würde (Apg 1,14; vgl. Lk 11,13; 24,49). Erinnern wir den Herrn an seine Verheißungen (Jes 62,6.7)? Treffen wir uns hin und wieder – neben den regelmäßigen Gebetsstunden – mit Gläubigen, um dem Herrn in Ruhe die Dinge zu sagen, die uns auf der Seele brennen? Glauben wir, dass es sich wirklich lohnt und dass Gott sich darüber freut, wenn wir das tun? Was hält uns davon ab, uns auch in dieser Hinsicht gegenseitig zu guten Werken anzureizen (Heb 10,24)?