Edel sei der Mensch,

hilfreich und gut!

Denn das allein

unterscheidet ihn

von allen Wesen,

die wir kennen.

Das schrieb bekanntlich Goethe. Und wo schrieb er diese Zeilen? Vielleicht unter jener Eiche, die später Goethe-Eiche genannt wurde.

Da, wo die „Goethe-Eiche“ steht, wurde später das KZ Buchenwald errichtet. Heute kann der Baumstumpf in Buchenwald noch besehen werden.

Und in dem Dienstzimmer des Lagerkommandanten in Buchenwald stand eine Truhe, die auch heute noch zu sehen ist. Und darauf findet sich – ein Goethe-Spruch:

„Der Mensch, der Gewalt über sich selbst hat, leistet das Schwerste und Größte.“

Damit spornte der Lagerkommandant sich selbst offenbar zu seinen „großen und gewichtigen Taten“ an und spottete damit gleichzeitig dem Ideal von einem edlen und guten Menschen.

Der Mensch ist im Kern nicht gut. Das zeigt Buchenwald wahrhaft zur Genüge. Der Apostel Paulus hatte auch eine andere Sicht. Er schrieb unter der Leitung des Geistes Gottes:

„Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“