Durch Hoffnung überwinden

„Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. Es geschah aber etwa acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiß, strahlend“ (Lk 9,27–29).

Wir lesen öfter, dass Jesus auf einen Berg stieg, um dort zu beten (Lk 6,12; 22,39–41; Mt 14,23). Der Berg spricht einerseits von der Abgeschiedenheit von Menschen und andererseits von der Nähe zu Gott. Wer auf einen Berg steigt, lässt das Tal mal für eine Zeit hinter sich, um allein zu sein und um Weitblick zu bekommen. Vom Berg aus kann man, bildlich gesprochen, manche Dinge etwas mehr mit den Augen Gottes sehen (vgl. 5. Mo 34,1).

Der Weg Jesu führte durch Leiden zur Herrlichkeit. Auf diesem Weg suchte Er als abhängiger Mensch auch Ermunterung. In Psalm 110,7 wird prophetisch von Ihm gesagt: „Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.“ Die Szene auf dem Berg der Verklärung war sicherlich für Ihn so ein Trinken aus dem Bach Gottes, der auch jederzeit voll mit Wasser ist (Ps 65,9). Das Gespräch mit Mose und Elia, die dort in Herrlichkeit erschienenen, muss für Ihn eine besondere Ermutigung gewesen sein, das Ziel anzuschauen und sein Angesicht fest nach Jerusalem zu richten (Lk 9,51), wo auch sein Ausgang erfüllt werden sollte (Lk 9,31).

Der Anfänger und Vollender des Glaubens lebte jeden Tag aus Glauben. Die vor Ihm liegende Herrlichkeit stand durch den Glauben beständig vor den Augen seines Herzens. Diese Hoffnung half Ihm, hier auf der Erde Leid zu ertragen, denn wir lesen, dass Er „die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete“ (Heb 12,2). Genauso soll es auch bei seinen Jüngern sein. Deshalb bekommen sie auf dem Berg diese prophetische Schau zukünftiger Ereignisse, und aus dem selben Grund haben wir heute das prophetische Wort in unseren Händen (vgl. 2. Pet 1,16–19).

Jetzt leiden wir in dieser verfluchten Welt, während wir einem verworfenen Christus folgen. Aber bald – vielleicht heute – wird Er wiederkommen, um uns in das Haus seines Vaters, in den ewigen Wohnort Gottes, zu führen. Außerdem erwarten wir den Tag, wo Er, der hier verworfen und gekreuzigt wurde, in Herrlichkeit über diese Schöpfung herrschen wird – mit uns an seiner Seite. Gott möchte, dass wir uns mit den zukünftigen Ereignissen beschäftigen, die Er uns in seinem Wort mitteilt. Wir sollen die Dinge kennen, die am Ende des Weges auf uns warten, und uns darauf freuen!

Oft hilft uns die Vorfreude auf den nächsten Urlaub, die Sachen, die bis dahin noch anstehen, gut zu bewältigen. Ist das auch im Blick auf die Ewigkeit so? Hat die Hoffnung, dass wir bald für immer bei Christus sein werden und Gott jede Träne von unseren Augen abwischen wird, eine praktische Auswirkung auf unser Leben? Kennen wir Momente, wo wir „das Tal“ mal für ein paar Minuten hinter uns lassen und auf dem „Berg“ mit Gott über seine Interessen und Ziele sprechen?