Jesus stellt sich hier selbst vor. Er kündigt den kommenden Tag an; und schon ist Christus als Morgenstern erschienen. Er ist für uns der glänzende Morgenstern. Es ist unmöglich, dass er sich so offenbart, ohne dass unsere Zuneigungen erweckt werden; und diese Zuneigungen erkennt Gott an. „Der Geist und die Braut sagen: Komm!“ (Off 22,17). Der Geist wird als auf dieser Erde gesehen, er ist die Quelle des Lebens und der Kraft. Durch seine Aktivität entsteht die Versammlung. Wenn unsere Herzen diese Offenbarung erfasst haben, dass der Tag bald kommt und der Morgenstern schon aufgegangen ist, dann wird der Geist in uns das Empfinden hervorrufen, dass wir die Braut Christi sind, und auch den Wunsch, dass alles in uns hier würdig unserer Stellung als Braut Christi ist.

„Und wer es hört spreche: Komm!“ (Off 22,17). Es gibt Gläubige, die hören und die Stellung verstehen, die der Heilige Geist offenbart. Sie sprechen zu dem Bräutigam: Komm. Es gibt auch andere, die durchaus die Stimme des guten Hirten kennen, aber diese Stellung noch nicht verstanden haben; auch diese sollen sagen können: Komm.

„Und wen dürstet, der komme.“ Das Sehnen nach der Ankunft des Herrn erzeugt bei uns keine Gleichgültigkeit gegenüber unserer Umgebung. Die Braut hat den Bräutigam noch nicht, aber sie schöpft aus dem Strom des Lebens, und sie lädt andere ein, daraus zu schöpfen. Diese Einladung zeigt, wie weitgehend die Versammlung Christus in dieser Welt ersetzt. In Johannes 7,37–39 ist es Jesus, der das lebendige Wasser hat und der aufruft, zu ihm zu kommen, um zu trinken. Die Versammlung sagt auch: Und wen dürstet, der komme. Ich kann euch glücklich machen, wenn ihr euch an dem erfreuen wollt, was ich selbst besitze. – Die Versammlung ist dadurch der Ausdruck der großen Güte Gottes, die in den Herzen Bedürfnisse hervorruft, um sie zu stillen. Sie ist nicht damit zufrieden, wenn die Christen nicht ausrufen: Komm, und wenn sie nicht die Stellung verstehen, in der sie sich befinden. Gleichzeitig offenbart sie die ganze Großzügigkeit Gottes, deren Zeuge sie in der Welt ist. Das ist es, was sie sagen lässt: „Wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Sie vertritt vor der Welt die Güte Gottes, die segnen will, damit die Mühseligen und Beladenen wissen, wo sie Ruhe finden. Christus spricht durch seinen Geist innerhalb der Versammlung, und wir wollen uns bemühen, ein treues Zeugnis zu geben von der Zuneigung und der Liebe des Herrn.

[Übersetzt aus ME 1936, Seite 333]