Und er führte ihn zu Jesu. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas’; du wirst Kephas heißen (was verdolmetscht wird: Stein). Johannes 1,42

Wortlos geht Petrus zu Jesus, von dem er durch seinen Bruder Andreas gehört hatte. Dann trifft ihn zum ersten Mal der Blick des Herrn, und zum ersten Mal hört er seine Worte. An diesen Blick (genauso wie an den Blick aus Lukas 22) und an diese Worte hat er sich gewiss oft erinnert.

Ohne dass Petrus sich vorstellen muss, beweist der Herr, dass er diesen unbekannten Fischer kennt. Er weiß seinen Namen und den Namen seines Vaters, und er weiß, wie er fortan heißen wird. Die Kenntnis des Herrn umfasst sozusagen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Aber es ist nicht nur Kenntnis, sondern auch Autorität und Gnade, die in dem neuen (aramäischen) Namen Kephas zum Ausdruck kommt. Er wird nun dem Herrn angehören und als lebendiger Stein zu dem Haus gehören dürfen, das der Sohn des lebendigen Gottes baut.

Als der Herr zum ersten Mal ausdrücklich von der Versammlung redete, da sprach der Herr ihn als Simon, Bar Jona, an. Und danach sprach er ihn zum ersten Mal mit Petrus an: „Du bist Petrus (,Stein‘) und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen.“ Das war der Segen, den Petrus kennenlernen durfte: ein lebendiger Stein zu sein (1. Pet 2,4). Er sollte Christus nicht nur als Messias erkennen, wovon Andreas geredet hatte, sondern als den Sohn des lebendigen Gottes, der das Haus Gottes baut.

Auch wenn wir nicht Kephas oder Petrus heißen, so haben wir doch das Vorrecht, ein lebendiger Stein im Haus Gottes zu sein.

(Hinweis: Der Jünger hieß Simon von Geburt. Der Herr gab ihm dann einen aramäischen Namen: Kephas. In den Evangelien wird der Name so nie verwendet, wir finden das erst in den Briefen. Aber in den Evangelien finden wir die griechische Entsprechung, die offenbar gern verwendet wurde: Petrus bzw. Petros.)