Nicht immer sind wir auf der Höhe des Glaubens. In schwierigen Situationen können Zweifel aufkommen, ob dem Herrn an uns liegt.

Darum sollen in diesem Artikel einige Bibelstellen behandelt werden, in denen es um die Fürsorge des Herrn geht. In diesen Stellen benutzt der Heilige Geist im Grundtext jeweils dasselbe griechische Wort (melei) – deshalb liegt es nahe, diese Bibelverse miteinander in Augenschein zu nehmen.

Die Jünger im Sturm

Als die Jünger mit einem Schiff in einen heftigen Sturm gerieten und die Wellen in das Schiff schlugen, weckten sie Jesus auf, der im hinteren Teil des Schiffes auf einem Kopfkissen schlief. Vorwurfsvoll riefen sie: „Lehrer, liegt [gr. melei] dir nichts daran, dass wir umkommen?“ (Mk 4,38).

Wenn die Wellen der Schwierigkeiten in unser Leben hineinbrechen und der Herr sich scheinbar nicht rührt, dann können wir frustriert und irritiert werden. Warum handelt Er nicht? Sieht Er nicht, wie groß die Gefahr ist? Was muss noch geschehen, bis Er endlich eingreift? Wir sind kleingläubig, furchtsam und aufgeregt. Und in unserem Herzen steigt vielleicht auch diese vorwurfsvolle Frage auf: „Liegt dir nichts daran, dass ich umkomme?“

Martha bei der Arbeit

Als das Haus der Martha voller Gäste war, wurde sie besorgt und beunruhigt um viele Dinge. Sie fühlte sich von ihrer Schwester Maria bei der Hausarbeit im Stich gelassen und wagte es, dem Herrn Vorhaltungen zu machen: „Herr, kümmert [gr. melei] es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen?“ (Lk 10,40; siehe auch die Fußnote in der Elberfelder Übersetzung).

Wenn wir nicht wissen, wie wir einen riesigen Arbeitsberg abtragen sollen, und der Herr keine Hilfe sendet, dann können auch wir uns im Stich gelassen fühlen. Kümmert Ihn denn unser Engagement nicht? Warum sorgt Er nicht dafür, dass sich helfende Hände rühren? Wieso soll gerade ich die ganze Arbeit schultern? Und wieder mag die Enttäuschung in einen Vorwurf münden: „Liegt dir nichts daran, dass ich allein gelassen wurde?“

Er ist besorgt für uns

Im ersten Petrusbrief finden wir gewissermaßen die Antwort des Heiligen Geistes auf die bange Frage, ob unser Herr und Gott sich immer für uns interessiert. Dort heißt es: „Er ist besorgt [gr. melei] für euch“ (1. Pet 5,7; inkl. Fußnote). Das ist eine feststehende Tatsache: Ihm liegt an uns! Und weil es so ist, brauchen wir nicht furchtsam, besorgt und beunruhigt zu sein, sondern können im Glauben gelassen bleiben.

Dass Ihm wirklich an uns liegt, hat der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha in einzigartiger Weise unter Beweis gestellt. Dort hat der gute Hirte sein Leben für uns, seine Schafe, gelassen (Joh 10,11). „Der Mietling aber“, so sagte es der Herr Jesus, „und der nicht Hirte ist, … flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert [gr. melei]“ (Joh 10,12.13). Der gute Hirte aber kümmert sich um seine Schafe. Er „weidet sie nach der Lauterkeit seines Herzens“, und Er leitet sie „mit der Geschicklichkeit seiner Hände“ (Ps 78,72).

Wenn wir meinen, mit Schwierigkeiten und Herausforderungen nicht fertigzuwerden, wollen wir uns an die Tatsache erinnern, dass dem Herrn an uns liegt. Er handelt mit uns in Weisheit und Liebe, auch dann, wenn Er nicht (sofort) Hilfe sendet. Er kümmert sich um uns. Er ist besorgt für uns. Immer.