Während der Heilige Geist uns in Richter 13 den Plan für Simsons Leben vorstellt (Ri 13,5.7), sehen wir in den Kapiteln 14–16, was Simson in der Praxis daraus macht. Leider entsprach er in seinem Leben nicht den Absichten, die Gott für sein Leben hatte. Anstatt als Nasir Gottes ein abgesondertes und Gott geweihtes Leben zu führen, ging Simson immer wieder eigenwillige Wege, die ihn in immer tiefere moralische Sünden führten. Sein Leben war in weiten Teilen durch Unabhängigkeit und Ungehorsam gekennzeichnet. Anstatt von Sieg zu Sieg zu gehen, führte sein Weg immer weiter hinab, bis er schließlich alles verlor.

Doch die Geschichte Simson endet mit einer positiven Note. Am Ende seines Lebens triumphiert die Gnade Gottes: Simson erringt seinen größten Sieg. In seinem Tod tötete er mehr Philister als in seinem Leben.

Obwohl die Realität im Leben Simsons sehr oft nicht dem Plan Gottes für ihn entsprach, kam Gottes Ratschluss doch zustande: Der Richter, den Gott erweckt hatte, richtete Israel zwanzig Jahre, wenn auch verbunden mit viel Versagen (Ri 15,20).

Das Leben Simson gibt uns viele ernste Lektionen. Simson wollte die Welt und ihre Lust ein wenig genießen und verlor dabei alles. Im Laufe seines Lebens hat Simson Folgendes verloren:

  • seine Frau (Ri 14,20)
  • seine Weihe (z.B. Ri 14,8.9: Kontakt mit Aas; Ri 14,10: vermutlich Trinken von Wein; Ri 15,15: Kontakt mit Aas; Ri 16,19: sein Haupt wird geschoren)
  • das Geheimnis seines Herzens (Ri 16,17)
  • seine Kraft (Ri 16,19)
  • seine Augen (Ri 16,21)
  • seine Freiheit (Ri 16,21)
  • sein Leben (Ri 16,30)

Die Geschichte Simsons ist auch heute noch hochaktuell. Wer sich nicht entschieden von der Welt trennt und radikal mit der Sünde bricht, wird zu den Verlierern gehören. Wer sich dagegen völlig dem Herrn weiht und Ihm bedingungslos gehorcht, wird zu den Siegern gehören. Möchte der Herr uns allen die Gnade schenken, Überwinder zu sein, zu seiner Freude und Ehre!