Der Gallische Krieg, den die Römer ca. 55 v.Chr. geführt haben, ist vielen aus Asterix und Obelix bekannt. Diese Comic-Hefte sind natürlich keine zuverlässige historische Quelle. Praktisch das einzig verwertbare Material ist hier ein achtbändiges Werk von dem römischen Feldherrn Julius Cäsar (100 v.Chr. – 44 v.Chr.), der aktiv bei den Kämpfen beteiligt war. Die Originalausgabe aus Cäsars Feder ist heute nicht mehr erhalten, es existieren nur ungefähr 100 Abschriften davon. Die älteste Abschrift stammt aus dem 9. Jahrhundert.

Das Neue Testament entstand, kurz nachdem Julius Cäsar sein Werk über den  Gallischen Krieg veröffentlicht hatte. Die Originalschriften der Bibel sind ebenfalls nicht mehr vorhanden. Doch es gibt über 5.500 Abschriften des Neuen Testaments. Und die älteste Handschrift, die wir heute haben, geht sogar zurück in das 1. Jahrhundert nach Christi Geburt.

Anhand dieser alten Handschriften kann sehr genau rekonstruiert werden, wie der Originaltext lautete. Die Genauigkeit, mit der die Bibel überliefert wurde, ist wirklich beeindruckend! Die Bibel überragt darin nicht nur das Werk von Julius Cäsar, sondern alle Werke des Altertums bei weitem.

Merkwürdig nur, dass immer wieder gesagt wird, die Bibel sei im Lauf der Jahrhunderte verfälscht worden und niemand könne wissen, ob sie heute noch die ursprünglichen Worte enthalte. Diese Aussage ist abwegig und rührt letztlich nur daher, dass man sich die unangenehmen (und doch wahren!) Aussagen der Bibel vom Leib halten will.