Unser nötiges Brot gib uns heute. Matthäus 6,11

Der Missionar G.C. Willis geriet während des Zweiten Weltkrieges in japanische Gefangenschaft. Eines Tages hängte er, nach viel Gebet, einen selbst gemachten Wandspruch im Speisesaal des Lagers auf. Der Spruch hieß:

Unser Vater,
der du bist in den Himmeln.
Geheiligt werde dein Name.
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Unser tägliches Brot gib uns heute.

Natürlich gab das zunächst etwas Aufruhr. Aber der Spruch blieb viele Monate hängen. Doch eines Tages wurde er abgenommen und in eine Ecke gestellt. Am nächsten Morgen wurde verkündigt: „Heute gibt es keine Brotration. Die Bäckerei hat nichts geliefert.“

Am nächsten Tag war es genauso. Der Hunger und die Unzufriedenheit wuchsen. Als am dritten Tag erneut das Brot ausblieb, forderten viele Gefangene, dass der Spruch wieder aufgehängt würde. So geschah es – und am nächsten Tag kam tatsächlich Brot.

Monate vergingen. Dann wurde der Spruch mit einem Tuch zugehängt. Und was geschah? Die Brotration blieb aus. Schnell wurde der Vorhang von dem Spruch gezogen. Nach einiger Zeit verschwand der Wandspruch hinter dem Klavier – und erneut blieb die Brotration direkt danach aus!

Jetzt war es allen genug. Der Wandspruch wurde wieder aufgehängt, und niemand unternahm mehr den Versuch, ihn verschwinden zu lassen. Und nie mehr fehlte das tägliche Brot!