Fragen

1.)  Durch die Sünde ist die Beziehung zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer gestört, es ist eine Entfremdung eingetreten. Worin zeigt sich das auf Seiten des Geschöpfes und auf Seiten des Schöpfers?

2.)  Es gibt neben der Entfremdung auch Feindschaft zwischen dem Menschen und Gott. Zeige anhand der Schrift, worin die Feindschaft besteht und wie sie sich zeigt.

3.)  Wo wird im Neuen Testament ausdrücklich von Versöhnung einzelner Gläubiger mit Gott gesprochen?

4.)  Was bedeutet der Begriff „Versöhnung“ genau? Versuche, diesen Begriff mit anderen Worten zu beschreiben.

5.)  Was ist die fundamentale Grundlage dafür, dass Menschen mit Gott versöhnt werden können?

6.)  Muss auch ein Werk an dem Menschen geschehen, damit er mit Gott versöhnt werden kann?

7.)  Was bedeutet der Vers: „Gott war in Christus, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend“ (2. Korinther 5,19)? Inwiefern hat Gott den Menschen ihren Sünden nicht zugerechnet, als Christus auf der Erde war?

8.)  Was bedeutet dieser Vers: „Denn wenn ihre Verwerfung [nämlich die Verwerfung Israels] die Versöhnung der Welt ist, was wird …“ (Römer 11,15)? Wird denn die ganze Welt mit Gott versöhnt?

9.)  Was bedeutet es, dass Gott durch den Herrn Jesus alle Dinge mit sich versöhnen wird (Kolosser 1,20)? Was bedeutet hier „alle Dinge“? Und wann wird diese Versöhnung stattfinden?

Antworten

1.)   Der Mensch liebt die Gemeinschaft mit Gott nicht mehr; er ist entfremdet dem Leben Gottes (Epheser 4,17–19).  Nach dem Sündenfall versteckten Adam und Eva sich vor Gott (1. Mose 3,8). Der Mensch ist durch die Sünde derart verdorben, dass er nicht einmal Gott sucht (Römer 3,11). Das Geschöpf, an dem der Schöpfer große Freude hatte und das sehr gut aus seiner Hand hervorgekommen war, bereitet Gott nun großen Schmerz (1. Mose 6,6). Nun muss Gott den Menschen suchen (1. Mose 3).

2.)   Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott (Römer 8,7), das ist die Haltung der Welt im Allgemeinen (vgl. Jak 4,4). Der Mensch ist der Feind Gottes geworden, Gott aber ist niemals der Feind des Menschen. Er hat seinen Sohn gegeben, als wir noch Feinde waren (Römer 5,10). Der Mensch hat seine Feindschaft gerade darin gezeigt, dass er Jesus verworfen und getötet hat.

3.)   Römer 5,10.11; 2. Korinther 5,18; Kolosser 1,22.23

4.)  Vom Grundtext her bedeutet dieses Wort: Gleich machen, so dass beide Seiten zufrieden sind. – In Übereinstimmung bringen. Distanz überbrücken. Hindernisse beseitigt. Wieder vertragen.

5.)   Das Kreuz von Golgatha (Römrt 5,10; Kolosser 1,22).

6.)   Ja. Die Sünden müssen weggetan werden, und wir brauchen neues Leben (siehe 2. Korinther 5,17.18).

7.)   Christus kam nicht als Richter.  Er rechnete die Schuld nicht ab. Er behandelte die Menschen in Gnade, wollte mit allen Versöhnung.

8.)   Das Angebot der Versöhnung wird nun „offiziell“ allen Menschen gemacht, nachdem Israel als Sondereigentum Gottes beiseitegesetzt worden ist.

9.)   Damit ist die materielle Schöpfung gemeint. Es geht nicht um die intelligenten Wesen – nicht um Menschen und Engel. Das findet seine erste Erfüllung im Tausendjährigen Reich und seine vollständige Erfüllung im ewigen Zustand.