„Dein Wort ist Leuchte meinem Fuß und Licht für meinen Pfad“ (Ps 119,105).

Als der Herr Jesus auf dieser Erde war, war er das Licht der Welt (Joh 9,5). Durch den Glauben an ihn sind wir nun Kinder des Lichts und sollen als solche wandeln (Eph 5,8). Denn jetzt sind wir das Licht der Welt (Mt 5,4).

Aber wie sieht das praktisch aus? Was gibt uns als Gläubigen Orientierung für unseren Weg? Wir leben in einer Zeit, in der es moralisch dunkel ist. Die Welt ist von Finsternis gekennzeichnet (Joh 1,5; 3,19; Eph 4,18). Da bekommen wir also keine Orientierung. Wenn wir unseren Weg so gehen wollen, dass es Gott gefällt, brauchen wir göttliche Wegweisung. Dazu hat er uns sein Wort gegeben.

Sein Wort „ist Leuchte meinem Fuß“. Da stehe ich in einer konkreten Entscheidungssituation und frage mich, was ich tun soll. Sein Wort zeigt mir den nächsten Schritt, den ich gehen soll. Das Licht des Wortes bewahrt uns, dass wir stolpern (zweifeln) oder gar fallen (sündigen). Wir können dann sicher gehen. Wir sehen nicht immer schon den zweiten oder dritten Schritt klar. Aber wenn wir den ersten Schritt im Licht seines Wortes und im Vertrauen auf ihn gegangen sind, dann wird wieder der nächste Schritt klar und so weiter. Das hält uns abhängig von ihm.

Sein Wort ist „Licht für meinen Pfad“. Es ist auch wahr, dass uns sein Wort Licht für den ganzen Weg als Kinder Gottes gibt, nicht nur für einzelne Entscheidungen. Sein Wort belehrt uns über alle Bereiche unseres Lebens. Ob es zum Beispiel um unser Verhalten in Ehe und Familie als Kinder oder Eltern, um unser Berufsleben, unseren Umgang mit anderen Menschen, um seine Gedanken über den Platz des Zusammenkommens, um unsere Verantwortung, die gute Botschaft weiterzusagen, geht – wir finden die Antworten in seinem Wort. Er hat uns seinen Willen bereits offenbart. Lesen wir eifrig in seinem Wort, damit es Licht auf unseren Pfad wirft. Das gibt uns Lebensausrichtung.

Dann finden wir in seinem Wort auch unser vollkommenes Vorbild, den Herrn Jesus. Ihn nachzuahmen in unserem täglichen Leben bedeutet, in der Kraft des neuen Lebens zu wandeln. Er hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12)

Wenn sein Wort und damit der Herr Jesus selbst der Maßstab für unser tägliches Leben ist, wandeln wir im Licht. Dann können wir in einer dunklen Welt in Übereinstimmung mit ihm zu seiner Freude unseren Weg gehen. Im ganzen Land Ägypten war es damals dunkel, aber in den Wohnungen der Israeliten war Licht (2. Mo 10,23). Das können wir auch heute noch erleben.